Wiesbaden. Die verhaltene Konjunkturentwicklung hat 2012 auch den Güterverkehr in Deutschland gebremst. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sank das Transportaufkommen gegenüber dem starken Vorjahr um 2,2 Prozent auf 4,3 Milliarden Tonnen. Damit erlitten Spediteure, Binnenschiffer, die Bahn und Fluggesellschaften nach zwei Wachstumsjahren einen Rückschlag auf dem Weg zur alten Höchstmarke von 4,5 Milliarden Tonnen aus dem Vorkrisenjahr 2008.
Zwar legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach vorläufigen Zahlen 2012 um 0,7 Prozent zu. Allerdings rutschten die Industrie und das Baugewerbe ins Minus. „Das macht sich im Güterverkehr bemerkbar“, sagte ein Experte des Bundesamts.
Auf der Straße wurden 2012 rund 3,3 Milliarden Tonnen und damit 2,7 Prozent weniger befördert als 2011. Dennoch hatte der Straßengüterverkehr mit 77 Prozent den mit Abstand höchsten Anteil am Transportaufkommen. Der Güterverkehr auf der Schiene sank um 2,7 Prozent auf 365 Millionen Tonnen. Die Luftfahrt beförderte 4,3 Millionen Tonnen Fracht und verlor damit ebenfalls 2,7 Prozent. Die Binnenschifffahrt war mit einem Minus von 1,0 Prozent auf 220 Millionen Tonnen etwas weniger stark getroffen.
Dagegen setzte sich in der Seeschifffahrt das Wachstum der beiden Vorjahre abgeschwächt fort: Mit 298 Millionen Tonnen wurden 1,8 Prozent mehr Güter befördert als im Jahr 2011. Beim Transport von Rohöl in Rohrleitungen stieg die Beförderungsmenge um 1,5 Prozent auf knapp 88 Millionen Tonnen. (dpa/bw)