Bei den größeren Familienunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern planten 50 Prozent die Übergabe in den nächsten drei Jahren, sagte Ifo-Expertin Annette von Maltzan am Montag. Aber 42 Prozent aller befragten Unternehmen hätten noch keinen Nachfolger für die Geschäftsleitung aus der Familie. Auch in den Aufsichtsräten sei Nachwuchs aus den eigenen Reihen rar: "Nur ein Viertel der Unternehmen kann das Gremium mit Familienmitgliedern nachbesetzen."
Fast die Hälfte der Familienbetriebe befinde sich in der zweiten und dritten Generation, fünf Prozent seien schon vor 1900 gegründet worden. Aber zuletzt habe nur ein Drittel der Unternehmen eine familieninterne Nachfolge hinbekommen, heißt es in der Studie. Bis 2026 stünden durchschnittlich 38 000 Übergaben pro Jahr an. Die Berufswege der jüngeren Generation würden jedoch zunehmend durch individuelle Interessen bestimmt und verliefen außerhalb des elterlichen Unternehmens, erklärten die Wirtschaftsforscher. Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, beklagte auch schlechte Rahmenbedingungen: "Bürokratie, Energiepreise, Fachkräftemangel und Steuerlast entmutigen die Nachfolgegeneration."