Innsbruck. Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter hat die Kritik aus Bayern an den angekündigten Fahrverboten am Wochenende scharf zurückgewiesen. Er nehme an, dass „die bayerische Politik noch nicht wirklich begriffen hat, um was es bei dieser Maßnahme geht“, sagte Platter am Freitag, 21. Juni, laut einer Mitteilung. „Nur weil unsere Nachbarn bei der Pkw-Maut eine empfindliche Niederlage einstecken mussten, sollen sie jetzt nicht die Beleidigten spielen, sondern mit uns aktiv an der Entlastung der Bevölkerung arbeiten.“ Tirol werde seinen Kampf gegen die massive Verkehrsbelastung auf jeden Fall fortsetzen.
Platter hatte am Mittwoch angekündigt, ein Fahrverbot auf Landstraßen einzuführen, die vom Transitverkehr zur Umfahrung der Staus oder zur Vermeidung der Maut auf den österreichischen Autobahnen genutzt werden. Am Donnerstag traten die Verbote erstmals in Kraft, künftig sollen sie bis Mitte September jeweils an den Wochenenden gelten. Betroffen sind vor allem Landstraßen entlang der Autobahnen A 12 und A 13. Die vom Transitverkehr betroffenen Dörfer auf der Strecke zwischen Deutschland und Italien sollen so entlastet werden.
„Wenn die Dörfer vom Ausweichverkehr derart verstopft sind, dass es nicht einmal mehr für die Rettungsdienste ein Durchkommen gibt, dann können und dürfen wir nicht tatenlos zusehen“, sagte Platter am Freitag. Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) hatte den Schritt als „unsäglich“ und als „reine Schikane“ kritisiert. Außerdem forderte er die EU-Kommission auf, dieses Verhalten zu unterbinden. (dpa)