München. Bei Restrukturierungen stellt sich häufig die Frage, wie ein einmalig erreichtes Effizienzniveau gehalten oder langfristig ausgebaut werden kann. „In der Logistik als einen gemeinkostenintensiven Bereich bietet sich eine prozessorientierte Restrukturierung an”, schreiben Björn Bohlmann und Andre Coners in ihrem Fachwissen-Beitrag. Die Prozesskostenrechnung sei dabei ein mit sehr überschaubarem Aufwand einführbares Werkzeug. Die beiden Berater der Hovarth & Partner GmbH veranschaulichen dabei, wie das so genannte „Time-Driven Activity-Based Costing (TD ABC)” die Prozesskostenrechnung ergänzen kann, um eine dauerhafte Implementierung des prozessbezogenen Steuerungsgedankens etablieren zu können. Die mit traditionellen Prozesskostenrechnungen ermittelten Prozesskostensätze enthalten in der Regel auch die Kosten ungenutzter Kapazitäten. TD ABC separiert die Kosten der genutzten Kapazitäten von den Kosten der ungenutzten Kapazitäten. „Hiermit werden aussagekräftige Informationen zum Beispiel für das Kapazitätsmanagement und für das beschäftigungssituationsunabhängig zu formulierende Pricing geliefert”, so die beiden Autoren. Das Kapazitätscontrolling identifiziere die indirekten Bereiche mit Überschusskapazitäten ebenso zeitnah wie möglicherweise auftretende Engpassbereiche. TD ABC beziehe laufend Daten aus Vorsystemen in die Zuordnung von Kapazitäten und Kosten auf die Prozesse mit Hilfe von Zeitverbrauchsfunktionen ein. Zeitverbrauchsfunktionen verminderten die Komplexität des Prozesskostenrechnungsmodells, indem tendenziell eine geringere Anzahl Teilprozesse und eine geringere Anzahl Maßgrößen zu modellieren seien. „TD ABC stellt im Regelfall ein unterjährig aktualisiertes Instrument für das Prozesskostenmanagement dar”. Da die Prozesskosten mitlaufend auf der Basis von Vorsystemdaten ermittelt würden, erscheine eine parallele Zuordnung der Prozesskosten (Zusatzkontierung) auf analyserelevante Controllingobjekte wie „Produkt“ und „Kunde“ einfach realisierbar. Sie finden den ausführlichen Fachbeitrag in unserer Online-Rubrik (Fachwissen) zum kostenlosen Download (PDF).
Fachwissen: Time-Driven Activity-Based Costing
„Time-Driven Activity-Based Costing" ergänzt die bisherige Prozesskostenrechnung. Mit diesem neuen Ansatz lassen sich die Kosten der genutzten Kapazitäten von den Kosten der ungenutzten Kapazitäten separieren.