Rostock. Der Vorsitzende der Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern und Chef des Seehafens Wismar, Michael Kremp, sieht seine Branche im Land gut aufgestellt. Mit den geplanten Vertiefungen der Häfen Rostock und Wismar seien zudem zwei wichtige Projekte in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen worden, sagte Kremp. Die Verkehrsinfrastruktur sei gut und aufnahmefähig, sagte er anlässlich der 9. Branchenkonferenz Logistikwirtschaft, zu der am Donnerstag rund 200 Teilnehmer nach Warnemünde gekommen waren.
Auf der Konferenz sollte über die Situation der Branche und neue Herausforderungen beraten werden. Ein Problem ist laut Kremp vor allem der Fachkräftemangel. Insbesondere bei Berufskraftfahrern fehle der Nachwuchs. Als Grund nannte er das schlechte Image des Berufes, aber auch die mangelnde Attraktivität durch geringe Entlohnung. Gesetzesänderungen täten ihr Übriges, so dürften Ruhezeiten nicht mehr im Lkw verbracht werden. „Der Traum von Route 66 ist ausgeträumt“, sagte Kremp.
Wie in fast allen Branchen sei auch die Digitalisierung eine Herausforderung. Als Beispiele nannte Kremp elektronische Buchungssysteme, Datentransfers zum Zustand der Ware auf einem Lkw und vor allem autonomes Fahren: „Haben wir in fünf Jahren noch Staplerfahrer?“ Derzeit würden Gabelstaplersysteme erprobt, die ihre Position per Laser exakt orten könnten - damit wäre das fahrerlose Fahren kein Problem mehr: „Wir haben uns das angeschaut und das funktioniert schon einwandfrei“, sagte Kremp.
Anlässlich der Konferenz sollte zudem ein Online-Logistikatlas gestartet werden, teilte das Verkehrsministerium mit. Er soll einen Überblick über logistische Stärken und Standortqualitäten im Land geben. Die Attraktivität des Landes als Logistikstandort werde damit weiter erhöht, sagte Verkehrsminister Christian Pegel (SPD). (dpa)