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Fachkräftemangel: Logistiker spüren Auswirkungen im Arbeitsalltag

02.12.2022 10:22 Uhr | Lesezeit: 5 min
Ausbildung
Quereinsteiger aus anderen Branchen könnten helfen, den Mangel an Fachkräften in der Logistik zu verringern
© Foto: nd3000/iStock

Mehr als die Hälfte der Logistikfachkräfte spürt die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf ihre tägliche Arbeit. In der Rekrutierung von Quereinsteiger sieht eine Mehrheit einen vielversprechenden Lösungsweg.

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Überstunden und Mehrbelastung – für mehr als die Hälfte der Logistikfachkräfte (57,6 Prozent) wirkt sich der Fachkräftemangel in der Branche schon jetzt auf ihren Arbeitsalltag aus. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Jobportals Meinestadt.de hervor, das über das Marktforschungsinstitut Respondi insgesamt 3000 Fachkräfte mit Berufsausbildung zwischen 18 und 65 Jahren befragt hat, darunter waren 210 aus den Bereichen Logistik, Lager und Verkehr.

Laut der Umfrage leisten 22,4 Prozent der Befragten aus der Logistik Überstunden, ein Drittel muss mehr Aufgaben in der gleichen Zeit erledigen, was Belastung und Stress erhöhen. 4,3 Prozent der Unternehmen haben aufgrund von zu geringen Kapazitäten bereits Leistungen eingestellt. Etwa jede dritte Fachkraft in der Logistik fühlt sich durch die Arbeit belastet. An der Spitze der Gründe stehen mit jeweils 39,7 Prozent Termindruck und psychische Anstrengung. 31,7 Prozent führen die Belastung auf die körperliche Anstrengung zurück.

Im Gegensatz zu anderen Branchen hat sich die gesundheitliche Belastung auf der Arbeit seit der Coronapandemie aber bei Logistik-Fachkräften am wenigsten erhöht: Hier sprechen 21,0 Prozent von „ziemlich“ oder „sehr“ erhöht. Zum Vergleich: In der Pflege sind es 72,8 Prozent, im Verkauf immerhin noch 46,6 Prozent. Und immerhin 42,4 Prozent der Fachkräfte in der Logistik geben an, bisher keine Auswirkungen des Personalmangels in ihrem beruflichen Alltag zu spüren.

Quereinsteiger als Lösung für den Personalmangel

Bei der Frage nach Lösungen für den Fachkräftemangel, so sind 63,3 Prozent der Logistikfachkräfte der Ansicht, dass Quereinsteiger aus anderen Branchen dabei helfen können, den Mangel an Arbeitskräften in der Logistik zu verringern. Damit sind sie im Branchenvergleich am optimistischsten gegenüber Quereinsteigern als Ausgleich des Personalmangels.

Mit 17,6 Prozent sehen deutlich weniger Logistiker in der Digitalisierung ein wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel. 63,8 Prozent sind der Ansicht, die Branche sei für den digitalen Wandel bereits gut aufgestellt. Das ist der mit Abstand höchste Zustimmungswert im Branchenvergleich. Auch meinen 45,2 Prozent, der Arbeitgeber tue genug dafür, um auf dem neuesten Stand der Digitalisierung zu sein. Nur 33,8 Prozent sehen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung in der Logistik – der niedrigste Wert im Branchenvergleich.

Logistikfachkräfte würden „reelle Chancen“ sehen, den Fachkräftemangel mit Quereinsteigern zu verringern, sagte Mark Hoffmann, CEO von Meinestadt.de. „Und die Branche hat einiges zu bieten: ein hoher Digitalisierungsgrad, eine sinnstiftende Tätigkeit und Stabilität auch in Krisenzeiten. Arbeitgeber sollten im Recruiting auf die richtigen Argumente setzen und auch gezielt Quereinsteiger adressieren.” (tb)

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