Brüssel. Die Europäische Union hat die Bedeutung der Binnenschifffahrt als wichtigem Bestandteil eines künftigen Transportsystems hervorgehoben. In einer Erklärung, die bei ihrem Treffen am Donnerstag in Luxemburg verabschiedet wurde, unterstreichen die Verkehrsminister der 27 Mitgliedstaaten die Verfügbarkeit freier Kapazitäten auf den Binnenwasserstraßen.
Sie ermöglichten einen Ausbau des Transports auf dem Wasser, auch über kürzere und mittlere Strecken, zu relativ niedrigen Infrastrukturkosten, heißt es in der Erklärung. Dazu sei es nötig, die Schiffbarkeit von Binnenwasserwegen zu verbessern, indem Engpässe beseitigt und Anbindungen von See- und Binnenhäfen an das Hinterland, vor allem durch Anschlüsse an die Schiene geschaffen werden.
Zugleich fordern die Minister die EU-Kommission auf, bis spätestens Ende des Jahres Vorschläge für einen Nachfolger des Aktionsprogrammes der Union für die Binnenschifffahrt, NAIADES, das 2013 ausläuft, vorzulegen. Darin sollten unter anderem Themen wie die Flottenmodernisierung, die Stärkung der Marktposition des Sektors, die Aus- und Weiterbildung der Besatzungen, aber auch Sicherheit und Umwelt, die Anpassung an den Klimawandel sowie Innovationen und die Verbesserung der Infrastruktur geregelt werden.
Die Kommission hatte sich bereits Anfang des Jahres in ihrem „Weißbuch Verkehr" für einen Ausbau der Binnenschifffahrt ausgesprochen. Sie hatte darin insbesondere auf die Notwendigkeit verwiesen, bis zum Jahr 2050 große Teile des Gütertransports über mittlere und lange Strecken von der Straße auch Schienen und Wasserwege zu verlagern. (tof)