Köln. Ein Konsortium bestehend aus 43 Unternehmen und Organisationen entwickelt erstmals ein föderatives Datennetzwerk. Ziel des EU-Projekts Fenix es, den Austausch logistischer Informationen entlang der neun EU-Transportkorridore zu harmonisieren. Die Standardisierungsexperten von GS1 Germany sind jetzt zusammen mit sechs weiteren GS1-Organisationen in Belgien, Frankreich, Griechenland, Österreich und Spanien verantwortlich für Standardisierung und Interoperabilität. Hierfür werden elf verschiedene Pilotstandorte in neun Ländern begleitet und Best Practices geteilt.
Der derzeitige Mangel an interoperablem und vernetztem Datenaustausch in der Liefer- und Logistikkette stellt aus Sicht von GS1 das Haupthindernis dar, um Transport- und Logistikprozesse im europäischen Verkehrsnetz effizienter zu gestalten. „Viele manuelle Eingaben, nicht-digitale Frachtpapiere, umständliche Zollabwicklungen und kaum neutrale sowie überschneidungsfreie Standards erschweren die Arbeit der Logistiker“, erläutert GS1-Projektleiterin Sandra Wagner. „Lange Wartezeiten an den Grenzübergängen, Intransparenz im Transport gefährlicher Güter, viel zu viele Dokumentationen auf Papier und fehlende Schnittstellen sind an der Tagesordnung.“
Das „European FEderated Network of Information eXchange in LogistiX” (Fenix) ist ein Projekt unter dem europäischen Förderprogramm CEF (Connecting Europe Facility) und wird mit 30 Millionen Euro unterstützt. Das Ziel: Maximale Interoperabilität zwischen Logistik-Informationssystemen für ein nahtloses Datenaustausch-Netzwerk. Das EU-Projekt soll die Anbindung verschiedener digitaler Plattformen miteinander ermöglichen und die angebotenen Dienste und Services harmonisieren. „Fenix entwickelt die erste föderierte Architektur für den Datenaustausch, die der europäischen Logistikgemeinschaft von Verladern, Logistikdienstleistern, Mobilitätsinfrastrukturanbietern, Städten und Behörden dient", so Projektkoordinator Eusebiu Catana. (ag)