Hamburg. Beim Ausbau der A 7 in Hamburg soll noch im Juni eine wichtige Etappe erreicht werden. Geplant ist die Inbetriebnahme der Westseite des Lärmschutzdeckels im Stadtteil Schnelsen. Derzeit testet der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer noch die Tunneltechnik, wie der Sprecher des Baukonsortiums Via Solutions Nord, Florian Zettel, sagte. Erstmals seit über vier Jahrzehnten werden die Anwohner des 550 Meter langen Autobahnabschnitts einen Sommer ohne Verkehrslärm erleben. Die Lärmschutzwände nördlich und südlich des Deckels sind bereits weitgehend fertig.
Für die Umlegung aller in der Bauphase vorhandenen vier Fahrspuren in den Tunnel - je zwei in nördlicher und südlicher Richtung - brauchen die beteiligten Unternehmen ein ganzes Wochenende. Ob es das nächste sein wird, hänge vom Erfolg des Probebetriebs ab, sagte der Sprecher.
Ein Projekt für zwei Milliarden Euro
Ursprünglich sollte der Verkehr schon Ende 2017 durch diese Tunnelhälfte fließen. Die zweite Tunnelröhre auf der östlichen Seite soll bis Ende 2019 fertig sein. Dann stehen jeweils drei Fahrspuren in Nord- und Südrichtung zur Verfügung, und zwar über die gesamte Ausbaustrecke bis zum Dreieck Bordesholm südwestlich von Kiel. Das Gesamtprojekt kostet rund zwei Milliarden Euro. In der Summe sind die Unterhaltungskosten für 26 Jahre enthalten.
Auch der Lärmschutzdeckel wenige Kilometer weiter südlich in Hamburg-Stellingen kommt voran. Die erste knapp 900 Meter lange Röhre sei bereits betoniert, nun werde der Tunnel mit Betriebs- und Verkehrstechnik ausgestattet, teilte die Verkehrsbehörde mit. Der Tunnelbau erfordert auch umfangreiche Bauarbeiten an der Brücke Kieler Straße. Am Wochenende war das Bauwerk für Autos gesperrt worden, um die Brückenlager austauschen zu können. Außerdem sollten die Straßendecke erneuert und LED-Leittafeln für den Tunnelbetrieb montiert werden. Der Stellinger Lärmschutzdeckel soll 2020 fertig sein. (dpa)