Paris. In Frankreich steht ein neuer Bahnstreik gegen die Bahnreform bevor. Angekündigt hat ihn die Gewerkschaft CGT. Der Ausstand soll am heutigen Montag um 19 Uhr beginnen und am Mittwoch, den 11. März, um 8 Uhr beendet werden. Den 10. März habe man deshalb als ersten vollen Streiktag gewählt, weil die Staatsbahn SNCF an diesem Tag ihr Zentralkomitee (CCE) über die Umsetzung der Bahnreform konsultieren will, verlautete aus Kreisen der Gewerkschaft.
Das CCE wird mehrheitlich von der CGT kontrolliert und hat vor einigen Tagen ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten veröffentlicht. Es geht davon aus, dass die ökonomischen Zielsetzungen der Reform „schwere Folgen für die Beschäftigung“ haben würden, allem voran im Bereich der neu geschaffenen Einheit „mobilités“, die den Zugverkehr betreibt. Zu befürchten sei bis 2020 die Streichung von 9 000 Stellen. SNCF-Chef Guillaume Pepy wies dies zurück und erklärte, „Meine Prognose ist eine wachsende SNCF“.
Schon im Juni vergangenen Jahres hatten die Bahngewerkschaften CGT-Cheminots und SUD-Rail 10 Tage lang gegen die Bahnreform gestreikt und damit als Nebeneffekt fast die korrekte Durchführung der landesweit am selben Tag organisierten Abiturprüfungen in Gefahr gebracht. Die Reform selbst war vorher vom Parlament gebilligt und als Gesetz verabschiedet worden. (jb)