FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) aufgefordert, eine „Nationale Energiestrategie“ vorzulegen. In einem der „Deutschen Presse-Agentur“ vorliegenden Positionspapier Dürrs heißt es dazu: „Deutschland benötigt eine Nationale Energiestrategie, um Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Klimaschutz zu gewährleisten.“
Diese Strategie müsse auf „Technologieoffenheit, Marktwirtschaft und Realitätssinn“ basieren. Mit Blick auf den von der FDP kritisierten Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland heißt es in Dürrs Papier: „Statt aus immer mehr Technologien auszusteigen, müssen wir den globalen Wasserstoffhochlauf prioritär vorantreiben und offen für neue Technologien und Forschung werden.“ Es müsse ein Umdenken bei der Energiepolitik geben, damit Deutschland als innovative und wohlhabende Industrienation bestehen bleibe.
Die aus der Zeit vor dem russischen Angriffskrieg stammenden und auf billigem russischem Gas basierenden Konzepte für die deutsche Energiewende müssten neu überdacht werden, so Dürr. Es gehe um Energieimporte, den Aufbau effizienter Speichersysteme und die Sicherstellung der Netzstabilität. Dies seien Herausforderungen, deren Bewältigung „erheblichen technologischen und finanziellen Aufwand“ erfordere.
Dürr warnt vor einer „einseitigen Elektrifizierung“ als Lösung für die Transformation der Energieinfrastruktur. Deutschland müsse eine breite Palette von Energiequellen und Technologien nutzen. „Dazu zählt nicht nur der Wasserstoff, sondern auch andere innovative Möglichkeiten zur Energieerzeugung: Sei es Biogas, Kernfusion oder moderne Technologien der Kernspaltung.“