Berlin. Die bei der Berechnung der Treibhausgasminderung im Verkehr zu berücksichtigenden Kraftstoffalternativen haben im Jahr 2020 den CO2-Ausstoß um 14,2 Millionen Tonnen vermindert. Im Vorjahr betrug die Minderung noch 10,9 Millionen Tonnen. Den Löwenanteil der CO2-Minderungsleistung erbrachten mit knapp 90 Prozent nachhaltige Biokraftstoffe wie Bioethanol oder Biodiesel zur Beimischung in Benzin und Diesel. Dies geht aus der amtlichen Mitteilung der Treibhausgasminderungs-Quote des Zolls hervor, auf die der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) aufmerksam macht.
Zum Jahresbeginn 2020 war die so genannte Treibhausgasminderungs-Quote von vier auf sechs Prozent gestiegen. Vorläufige Zahlen, die die Generalzolldirektion veröffentlich hat, zeigen nun die Wirkung dieses Schrittes: im Vergleich zum Vorjahr ist die Treibhausgasminderung im Verkehr deutlich um über 30 Prozent von 10,9 auf 14,2 Millionen Tonnen CO2 angestiegen.
Erdgas oder Flüssiggas müssen ab 2023 durch erneuerbare Kraftstoffe ersetzt werden
Etwas mehr als fünf Prozent der Einsparungen (0,78 Millionen Tonnen) wurden im vergangenen Jahr erstmals durch sogenannte Upstream-Emissionsminderungen (UER) erbracht, die nach der jüngsten Neuregelung der Treibhausminderungsvorgaben ab dem Jahr 2023 nicht mehr anrechenbar sein werden.
Gleiches gilt für kleinere Mengen fossiler Kraftstoffe wie Erdgas und Flüssiggas, die in Zukunft ebenfalls durch erneuerbare Kraftstoffe oder Ladestrom für Elektrofahrzeuge ersetzt werden müssen und 0,39 Millionen Tonnen zur Treibhausgasminderung beitrugen. Elektromobilität spielte im vergangenen Jahr für die Emissionsminderung im Verkehr praktisch keine Rolle (13.636 Tonnen).
Treibhausgasminderungs-Quote soll weiter steigen
Zum kommenden Jahr steigt die Treibhausgasminderungs-Quote von sechs auf sieben Prozent weiter an. Im Jahr 2030 soll sie bei 25 Prozent liegen. „Um die steigenden CO2-Minderungsvorgaben im Verkehrssektor und damit die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, muss das Potenzial nachhaltiger Biokraftstoffe ausgeschöpft werden", so Stefan Walter, Geschäftsführer des BDBe. Dies sei durch eine Erhöhung der Beimischungsanteile, etwa durch die baldige Einführung von Super E20 und durch verbesserte Anrechnungsmöglichkeiten nachhaltiger Biokraftstoffe aus heimischer Biomasse und aus Abfall- und Reststoffen, unproblematisch umsetzbar. (ste)