Brüssel. In den Benelux-Ländern Belgien, Niederlande und Luxemburg dürfen Lkw mit alternativen Antriebstechnologien im grenzüberschreitenden Verkehr künftig 45 beziehungsweise 46 Tonnen wiegen. Auf 45 Tonnen wird dabei das Maximalgewicht für Lkw mit alternativen, aber nicht emissionsfreien Antrieben erhöht, auf 46 Tonnen das Maximalgewicht für Lkw ohne jegliche Abgasproduktion. Das sind eine beziehungsweise zwei Tonnen mehr, als bislang innerhalb des Benelux-Raums im grenzüberschreitenden Verkehr erlaubt.
Mit der neuen Maßnahme wollen die Benelux-Staaten die Abkehr von Lkw mit herkömmlichen Brennstoffmotoren beschleunigen, heißt es in einer Erklärung des Benelux-Sekretariats. In dieser Einrichtung stimmen sich regelmäßig Vertreter der drei Länder Belgien, Niederlande und Luxemburg über gemeinsame Regelungen ab. Die jeweiligen nationalen Vorschriften für das Maximalgewicht von Lkw, die in den drei Ländern unterschiedlich sind, werden nicht geändert.
Europaweit gelten bereits ähnliche Regeln, allerdings mit niedrigeren Gewichten. So dürfen Lkw derzeit im Normalfall ein maximales Gesamtgewicht von 40 Tonnen beim grenzüberschreitenden Verkehr nicht überschreiten. Emissionsfreie Lkw dürfen bei solchen Fahrten 42 Tonnen wiegen, Lkw mit anderen alternativen Antriebstechnologien 41 Tonnen.
Sichtbare Folgen auf den Lkw-Verkehr im Benelux-Raum erwarten Beobachter allerdings noch nicht von den jetzt erfolgten Beschlüssen. Das liege an der aktuell noch geringen Zahl von Lkw mit alternativen Antrieben, begründet Johnny Nijenhuis, Experte für emissionsfreie Lkw im niederländischen Fachmagazin „Logistiek“. Schwere emissionsfreie Lkw seien bislang überhaupt noch nicht auf europäischen Straßen. Wohl erst in ein bis fünf Jahren würden sich die Auswirkungen der Beschlüsse im Verkehr auch tatsächlich zeigen. (kw)