Berlin. Die Einnahmen aus der Lkw-Maut sind im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Verbucht wurden 4,39 Milliarden Euro, wie das Bundesverkehrsministerium dem Bundestag mitteilte. Das waren rund 46 Millionen Euro mehr als veranschlagt, aber 78 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Grund ist, dass die nach Schadstoffausstoß gestaffelten Mautsätze zum 1. Januar 2015 überwiegend gesenkt worden waren, da der Bund niedrigere Zinskosten für seine Fernstraßen hat.
Das Einnahme-Minus konnte also nicht voll dadurch aufgefangen werden, dass die Maut im Juli 2015 auf weitere 1100 Kilometer Bundesstraße sowie im Oktober auf leichtere Lkw ab 7,5 Tonnen ausgedehnt wurde. In diesem Jahr sollen diese Erweiterungen ihre volle Wirkung zeigen und insgesamt 380 Millionen Euro mehr einbringen. „Die zurückliegenden Monate zeigen, dass diese Prognose erfüllt wird”, hieß es.
Die Maut-Einnahmen sind - nach Abzug von Kosten - für Investitionen in die Fernstraßen reserviert. Im vergangenen Jahr kamen dafür 3,34 Milliarden Euro zusammen. Davon wurden knapp drei Milliarden Euro für Autobahnen eingesetzt, vor allem für Erhaltungsmaßnahmen. Der Rest entfiel auf Bundesstraßen. Die größten Summen aus diesen Maut-Mitteln gingen nach Bayern mit 670,9 Millionen Euro, Hessen mit 533,9 Millionen Euro und Nordrhein-Westfalen mit 466,2 Millionen Euro.
Die Bundesregierung plant, die Lkw-Maut Mitte 2018 auf das gesamte, 39.000 Kilometer lange Netz der Bundesstraßen auszudehnen. Davon werden Mehreinnahmen von jährlich zwei Milliarden Euro erwartet. Bisher gilt sie auf den Autobahnen und großen Bundesstraßen. (dpa)