Die Mytoys.de GmbH stellt ihren Geschäftsbetrieb ein und schließt alle Filialstandorte. Dies sei von dem Vorstand und den Gesellschaftergremien von Otto Group so beschlossen worden, teilt das Hamburger Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit. Künftig werde die Marke Mytoys stattdessen ausschließlich auf der Plattform otto.de angeboten. Auf Transport-, Speditions-, Logistik- und KEP-Unternehmen, die mit dem Unternehmen bislang zusammen gearbeitet haben, werde die Entscheidung der Otto-Group keine Auswirkungen haben, betonte ein Sprecher des Handelskonzerns gegenüber der VerkehrsRundschau.
800 Mitarbeiter der Mytoys.de GmbH betroffen
Mit der Entscheidung einher geht die Schließung der Mytoys-Verwaltung in Berlin sowie der insgesamt 19 Stationärgeschäfte des Unternehmens bis spätestens Februar 2024. Insgesamt seien die rund 800 Mitarbeiter der Mytoys.de GmbH betroffen, heißt es. Die Geschäftsführung werde nun gemeinsam mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und einen Sozialplan verhandeln, um die Folgen der Entscheidung für die Mitarbeiter abzumildern. Große Teile der Teams werden in den kommenden Monaten zunächst jedoch auch weiterhin für den operativen Betrieb tätig sein.
Auf das Konzernunternehmen Limango, bisher unter dem Dach der Mytoys Group, habe die Entscheidung keine operativen Auswirkungen, heißt es. Limango ist mit seinem Geschäftsmodell einer Private-Shopping-Community für Familien sehr erfolgreich und plant, auch weiterhin eigenständig und nachhaltig rentabel zu wachsen.
Spielzeugmarkt: Wettbewerbsintensiv und margenschwach
Die Entscheidung, den Geschäftsbetrieb der Mytoys.de GmbH aufzugeben, sei Folge einer gründlichen Analyse der Geschäftsentwicklung, heißt es seitens Otto Group. So habe das Unternehmen seit Jahren - die mit den Coronamaßnahmen einhergehenden Wachstumseffekte der Geschäftsjahre 2020/21 und 2021/22 ausgenommen - trotz mehrfacher strategischer Neuausrichtung und hoher Investitionen keine solide wirtschaftliche Performance und die erforderliche, nachhaltige Rentabilität erreicht.
Der Erfolg eines unbedingt erforderlichen Turnarounds, verbunden mit weiteren hohen Investments und steigendem Kosten- und Marktdruck, sei vor diesem Hintergrund weder seriös planbar noch realistisch, heißt es. Zudem sei das hart umkämpfte und zugleich niedrig-margige Segment Spielwaren leichter innerhalb des Marktplatzes von Otto Group profitabel zu bewirtschaften - mit der entsprechenden Diversifizierung in den Sortimentsfeldern, als es einem Pure Player wie Mytoys möglich sei.
Keine solide wirtschaftliche Performance
Die Entscheidung, den Geschäftsbetrieb der Mytoys.de GmbH aufzugeben, sei Folge einer gründlichen Analyse der Geschäftsentwicklung, heißt es seitens Otto Group. So habe das Unternehmen seit Jahren - die mit den Coronamaßnahmen einhergehenden Wachstumseffekte der Geschäftsjahre 2020/21 und 2021/22 ausgenommen - trotz mehrfacher strategischer Neuausrichtung und hoher Investitionen keine solide wirtschaftliche Performance und die erforderliche, nachhaltige Rentabilität erreicht.
Der Erfolg eines unbedingt erforderlichen Turnarounds, verbunden mit weiteren hohen Investments und steigendem Kosten- und Marktdruck, sei vor diesem Hintergrund weder seriös planbar noch realistisch, heißt es. Zudem sei das hart umkämpfte und zugleich niedrig-margige Segment Spielwaren leichter innerhalb des Marktplatzes von Otto Group profitabel zu bewirtschaften - mit der entsprechenden Diversifizierung in den Sortimentsfeldern, als es einem Pure Player wie Mytoys möglich sei.
Marke Mytoys wird weiterhin auf der Plattform otto.de angeboten
Dazu Sebastian Klauke wörtlich: „Die Transformation von otto.de zur Plattform schreitet zügig voran.“ Otto Group wolle den Erfolg des Marktplatzmodells nutzen, um der Bedeutung des wachstumsstarken, aber eben auch wettbewerbsintensiven Segments Spielwaren künftig noch stärker Rechnung zu tragen. Ziel ist es auch, das Angebot noch attraktiver gestalten. „Mit der prominenten Nutzung der Marke Mytoys schaffen wir genau das.“
Mytoys-Gruppe – Hintergründe
Im Geschäftsjahr 2021/2022 war der Umsatz der Mytoys-Gruppe (mit Mytoys, Limango und Mirapodo) um 1,2 Prozent auf 905 Millionen Euro gewachsen. Der Umsatz von Mytoys.de soll Medienberichten zufolge in diesem Zeitraum gesunken sein. Im Geschäftsjahr 2020/2021(Stichtag 28. Februar) hatte die myToys-Gruppe (myToys.de und Limango ) dagegen noch einen Netto-Umsatz von 894 Millionen Euro (+ 24 Prozent) erwirtschaftet. Die Idee zu dem Mytoys-Shop hatte ursprünglich Oliver Lederle zusammen mit vier Freunden in 1999 entwickelt, die gemeinsam mit Investoren www.myToys.de starteten. Später stieg der Otto-Konzern ein. Im Jahr 2015 der Handelskonzern seinen Anteil an Mytoys von bisher 74,8 auf 94,8 Prozent auf, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.