Berlin. Vom 31. Oktober bis 12. November findet im schottischen Glasgow die 26. Conference of the Parties (COP) der Vereinten Nationen statt. Unter dem Motto „Vereinte Welt packt den Klimawandel an" werden die Teilnehmer der Klimakonferenz über die Senkung der Treibhausgasemissionen und das Erreichen des 1,5 Grad-Ziels beraten.
Der Vorsitzende des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums (DVF) Prof. Raimund Klinkner unterstreicht die Notwendigkeit, dass sich alle Staaten, die Wirtschaft und die Gesellschaft gegen den Klimawandel stellen. Die Weltgemeinschaft droht das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu verfehlen. Vielmehr wird eine Erwärmung um über 3 Grad bis 2100 befürchtet: „Die EU hat mit Fit fot 55 das wohl umfassendste Legislativpaket ihrer Geschichte vorgelegt, um das Ziel des Green Deal zu erreichen, die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken und bis 2050 vollständige Klimaneutralität zu erreichen. Es ist höchste Zeit, die Investitionen dafür massiv zu erhöhen und zu beschleunigen. Der Verkehrssektor will seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, braucht dafür aber Unterstützung."
Erneuerbare Energien, E-Mobilität und E-Fuels an konkrete Handlungsfelder
Als konkrete Handlungsfelder benannte Klinkner den Ausbau erneuerbarer Energien, die Elektromobilität und die dringend erforderliche, großformatige und globale Produktion von grünem Wasserstoff und E-Fuels. „Europa braucht zudem einen einheitlichen CO2-Preis, der technologieneutral und effizient Anreize für den Umstieg auf neue Kraftstoffe und Antriebe setzt. Dafür ist die Aufnahme des Straßenverkehrs in das europäische Emissionshandelssystem ein entscheidender Schritt", forderte der DVF-Präsident. Klimaschutzinstrumente im Luft- und Seeverkehr müssten international einheitlich und ambitioniert umgesetzt werden, damit nicht sehenden Auges neue Ursachen für ein Carbon Leakage entstehen.
Herausforderung: Klimapolitische Transformation des Verkehrssektors
Klinkner weiter: „Die klimapolitische Transformation in so kurzer Zeit erfolgreich umzusetzen, stellt den Verkehrssektor in Europa vor eine historische Herausforderung. Mit Regulierungen und Strategiepapieren ist es alleine nicht getan. Der Verkehr braucht reale Alternativen. Wenn wir diese schaffen, dann haben wir große Chancen - für das Klima, für die Mobilität der Menschen und Güter und für unsere Wirtschaft." (ste)