Düsseldorf. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) hat einen neuen Kostenindex Sammelgutspedition im Vorfeld seiner Mitgliederversammlung in Düsseldorf auf einer Pressekonferenz vorgestellt. „Der Index fasst die Entwicklung sämtlicher Kostenarten für den Abwicklungsprozess einer Stückgutsendung in einem Gesamtkostenindex zusammen“, sagte Mathias Krage, Präsident des DSLV.
Der Index bildet die Kostenentwicklung einzelner Kostenarten in der ersten Hälfte des Jahres 2015 ab. Demnach sind die Personalkosten bezogen auf eine einzelne Sendung um 2,95 Prozent gestiegen und die Sachkosten um 3,58 Prozent. Die Treibstoffkosten sind demnach aufgrund gesunkener Dieselpreise um 8,9 Prozent rückläufig gewesen. Die Mautkosten sind ebenfalls gesunken, und zwar um 2,96 Prozent. Hierbei sind aber die Änderungen der LKW-Maut ab dem 1. Juli 2015 aber berücksichtigt. Der Gesamtkostenindex steigt somit im ersten Halbjahr um 1,54 Prozent. Da die Mautausweitung noch nicht berücksichtigt wurde und die Kosteneffekte des neuen Mindestlohngesetzes sich auch erst im zweiten Halbjahr stärker bemerkbar machen werden, geht der DSLV davon aus, dass im Gesamtjahr 2015 die Kosten stärker steigen werden.
Krage sprach auch die gescheiterten Verhandlungen mit den Verladerverbänden zu den Allgemeinen Spediteurbedingungen (ADSp) an. „Die Verhandlungen zogen sich über mehr als zwei Jahre hin und endeten jetzt – trotz aller Anstrengungen – leider ergebnislos“, sagte Krage. Das bedeute aber nicht das Aus für die aktuellen ADSp, betonte der Unternehmer. Die ADSp könnten in allen Speditionsunternehmen weiterhin als Geschäftsgrundlage verwendet werden. Krage kündigte an, dass der DSLV seinen Mitgliedsbetrieben schon bald aktualisierte Geschäftsbedingungen empfehlen wird. Einen genauen Zeitpunkt wollte DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster auf der Pressekonferenz noch nicht nennen. „Darüber werden wir heute im Gesamtvorstand reden. Aber wir gehen davon aus, dass die neuen ADSp ziemlich bald erscheinen“, sagte Huster.
Krage ging auch auf die wirtschaftliche Entwicklung in der Spedition ein. Für 2014 geht er für einen Umsatz in der Branche Spedition, Lagerei und Frachtumschlag in Höhe von 94,8 Milliarden Euro aus. 2013 betrug dieser Wert 83 Milliarden Euro, so dass der Umsatz deutlich zweistellig gestiegen ist. (cd)