Berlin. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik meldet ein massiv gestiegenes Sendungsvolumen in den deutschen Stückgutnetzen und spricht in diesem Zusammenhang von einem „Sendungs-Tsunami“. Wie der Verband ausführt, sei das das Sendungsvolumen im März und April 2021 im Vergleich zu den Vorjahresmonaten um bis zu 20 Prozent gestiegen, in Einzelfällen sogar noch darüber.
Bis zu 130 Millionen Sendungen für 2021 erwartet
Während im ersten Pandemiejahr 2020 die Sendungszahlen mit 119 Millionen Stückgütern noch auf dem ohnehin bereits hohen Vorjahresniveau blieben, sei bei anhaltendem Wachstum für 2021 mit bis zu 130 Millionen Sendungen zu rechnen. Die Ursachen für diesen sprunghaften Anstieg sind laut DSLV vielfältig: zum einen gebe es bei Industrie und Handel immer noch Nachholbedarf aus dem vergangenen Jahr. Zudem wachse für Systemlogistiker neben dem B2B-Markt jetzt auch der B2C-Markt. 17 Prozent des speditionellen Sammelgutgeschäfts entfiele inzwischen auf den kleinteiligeren Privatkundenanteil.
Personal- und Prozesskosten gestiegen
Dadurch stießen die Systemlogistiker und ihre Stückgutnetze immer mehr an ihre Kapazitätsgrenzen, warnt der DSLV. Leistungszusagen könnten derzeit nur noch mit regelmäßigen Sonderschichten und Samstagsarbeit in den Stückgutdepots erfüllt werden. Zusätzlich müsse die Organisation des Personaleinsatzes an die sich ständig ändernden gesetzlichen Corona-Schutzmaßnahmen angepasst werden. Personal- und Prozesskosten stiegen deshalb bereits wieder stärker als die Umsätze. „Der globale Trend der Lieferkettenengpässe setzt sich damit auch bei den nationalen Verkehren der Systemlogistik fort", sagt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. Die grundsätzlich äußerst erfreuliche Entwicklung wachsender Sendungszahlen könne unter den momentanen Bedingungen auch zur „Achillesferse der Stückgutnetze“ werden, so Huster weiter. (mh)