Auf der Netzwerkplattform Gaia-X-Hub Deutschland hat sich eine Experten-Community Logistik zum Thema Datenaustausch und Vernetzung in Lieferketten zusammengefunden. Ziel ist zum einen mehr Transparenz und Resilienz zu erreichen. Zum anderen geht es darum, gemeinsame Regeln und Standards für datenbasierte Kooperation zu erarbeiten. Diese sollen konform mit der europäischen Gesetzgebung sein, wie Gaia-X-Hub Deutschland weiter mitteilt.
Die Arbeitsgruppe aus 43 Experten aus der KI- und Logistik-Forschung sowie Wirtschaft hat zudem schon ein Positionspapier veröffentlicht, das wesentliche Ziele zusammenfasst und erste Fallbeispiele skizziert. Es soll Basis für die weitere Zusammenarbeit der neuen Domäne Logistik in der Netzwerkplattform sein.
Für Jan Fischer, den Leiter des Gaia-X Hubs Deutschland, steht in den kommenden Monaten die Suche nach beispielhaften Anwendungsszenarien für Logistik-Datenräume im Mittelpunkt: „Der Gaia-X Hub bietet der Logistik-Branche eine Plattform, um Pioniere miteinander zu vernetzen und Wissen auszutauschen. Wir geben einen Überblick, welche Teams überall an relevanten Projekten und Technologien arbeiten, und wir helfen, dass das Rad nicht mehrfach erfunden wird.“
Der Hub will eigenen Angaben zufolge Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik ermöglichen, sich auszutauschen über Datenräume auf Basis des europäischen offenen Datenökosystems Gaia-X sowie ihre Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Michael Henke und Lucas Schreiber vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) sowie Christoph Heinbach und Henning Gösling vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) leiten die Domäne Logistik in der Community.
Status quo: Skepsis am Datenaustausch herrscht vor, Interoperabilität fehlt
„Aktuell kämpft die Branche mit papierbasierter Kommunikation, Datensilos und mangelnder Interoperabilität zwischen IT-Systemen sowie allgemeiner Skepsis gegenüber Datenaustausch mit Dritten“, erklärt Heinbach vom DFKI. „Was fehlt, sind gemeinsame Regeln und Standards für datenbasierte Kooperation, konform mit der europäischen Gesetzgebung.“
„Diese Lücke kann unsere Branche mit Gaia-X schließen“, ergänzt Henke vom Fraunhofer IML. „Damit sorgen wir für Rechtssicherheit und Vertrauen zwischen allen Beteiligten in digitalisierten Lieferketten.“
Gaia-X ermögliche den vertikalen und horizontalen Datenaustausch in der Logistik, so Henke weiter. Datenräume des offenen Ökosystems würden so eine Voraussetzung für innovative Ansätze wie Logistik 4.0, ein voll vernetztes digitales Supply-Chain-Kontinuum und smarte KI-Lösungen bilden.
Informationen zur Anmeldung bei der Domäne Logistik sowie das Positionspapier finden Interessierte hier auf der Webseite von Gaia-X-Hub Deutschland.