Die Stromer sind da!

In keiner anderen Fahrzeugklasse erscheint es sinnvoller, den Verbrennungsmotor durch Elektro-Antriebe zu ersetzen, als bei den Transportern. Schließlich rollt ein Großteil der Fahrzeuge durch urbane Ballungszentren und sammelt pro Tag nur wenige Kilometer. Kein Wunder also, dass fast jeder Hersteller auf der IAA E-Vans präsentierte, die bereits oder bald bestellbar sein werden. Zudem zeige mancher Produzent bereits den nächsten Schritt zum Thema alternative Antriebe. Wie Mercedes-Benz. Im Fokus der Stuttgarter standen besonders die Elektromodelle EVito (bereits bestellbar) und eSprinter (ab 2019). Deutlich mehr Reichweite bietet der Versuchsträger F-Cell auf Sprinter-Basis. Hier wandelt eine Brennstoffzelle Wasserstoff in elektrische Energie für den E-Motor um. Der 4,5 Liter große Wasserstofftank soll laut Daimler für 300 Kilometer genügen. Bei VW und MAN läuft die Produktion Auch Konkurrent Volkswagen startete auf der IAA in die elektrische Serienfertigung. Der E-Crafter, den es baugleich auch bei der Konzerntochter MAN als ETGE gibt, wird in den nächsten Wochen auf die Straßen kommen. Die Serienproduktion auf den Bändern im polnischen Wrzesnia laufe bereits auf Hochtouren, versichern beide Hersteller. Zudem weitet VW das E-Programm auf seine kleineren Modelle aus. Dafür holte man allerdings mit dem Fahrzeugtuner ABT E-Line GmbH einen Partner mit ins Boot. Der verpasst T6 und Caddy einen Elektroantriebsstrang samt leistungsstarker Lithium-Ionen-Batterien. Wie leistungsstark, wird der Kunde beim ABT-E-Transporter selbst bestimmen können, denn das Akkupaket ist skalierbar aufgebaut, um so den verschiedensten Einsatzmöglichkeiten und Budgets genügen zu können. Auf diese Weise kann VW Reichweiten zwischen 208 und 400 Kilometer darstellen. Wann der Elektro-T6 in Serie geht, steht allerdings noch nicht fest. Anders beim kleineren ABT-E-Caddy, der ab Mitte nächsten Jahres zu haben sein wird. Er basiert immer auf dem langen Radstand und bietet mit 4,2 Kubikmetern das gleiche Ladevolumen wie die Caddy-Diesel-Modelle. Den Antrieb übernimmt eine 82 kW starke E-Maschine, die den Caddy auf abgeregelte120 km/h beschleunigt. Die dafür nötige Energie kommt aus 37-kWh-Lithium-Ionen-Batterien, die Reichweiten von bis zu 220 Kilometern ermöglichen sollen. Bis auf Weiteres eine Studie bleibt der neue Crafter Hymotion. Ähnlich wie der Sprinter F-Cell arbeitet in ihm eine Brennstoffzelle. Mit 7,5 Kilogramm Wasserstoff soll der 4,25 Tonner bis zu 500 Kilometer schaffen. Auch bei Ford steht ein alternatives Antriebskonzept in den Startlöchern. Der neue Ford Transit Custom mit Plug-in-Hybrid-Technologie soll in der zweiten Jahreshälfte 2019 auf den Markt kommen. Angetrieben wird der Hybrid-Transit immer elektrisch, was mit einer Batteriefüllung über knapp 50 Kilometer funktionieren soll. Benziner als Range-Extender Sind die 14-kWh-Batterien leer, schaltet sich der 1,0 Liter kleine Ecoboost-Benziner mit drei Zylindern zu und sorgt per Generator für Strom-Nachschub. Auf diese Weise sind theoretisch 500 Kilometer Reichweite mit einer Benzinfüllung drin, auch wenn das natürlich wenig zielführend wäre. Trotz der zwei Antriebe und entsprechender Batterien bleibt der Laderaum des Custom in seiner ursprünglichen Größe erhalten. Die Nutzlast gibt Ford mit bis zu einer Tonne an. Schließlich wollen die Kunden auch bei den Alternativen nicht auf Nutzfahrzeug-Attribute verzichten. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "IAA" www.verkehrsrundschau.de/dossiers

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