Die Rolle ist im Kasten

Auch wenn es mit Mega-Trailern richtig große Kästen für Papier und Stahl auf Rollen (Coils) gibt, wirklich gefragt ist diese Variante nicht. Kein Wunder, beides ist so schwer, dass Volumen nicht das zentrale Thema ist. Der Anteil der Mega-Trailer im Papiertransport liegt je nach Hersteller zwischen 10 und 20 Prozent. "Im Altpapiertransport spielen Mega-Trailer durchaus eine Rolle", erklärt Margit Fliegl vom gleichnamigen Aufliegerhersteller. Manch ein Hersteller bietet wegen der überschaubaren Nachfrage diese Fahrzeuge im Standard erst gar nicht für den Papiertransport an. Ähnlich gestaltet sich die Marktlage bei Aufliegern mit Coilmulde. Auch hier überwiegen ganz eindeutig die Standardauflieger gegenüber den Megas. Letztere kommen je nach Hersteller auf einen Marktanteil von 10 bis 30 Prozent. Gefragt sind derzeit Lkw für Stahlcoils: "In Europa gab es im ersten Halbjahr 2017 einen Boom im Coil-Transport", berichtet Nuray Tomacoglu von Kässbohrer. Gute Geschäfte mit der Mulde Dabei profitieren die Hersteller von der brummenden Nachfrage auf dem Bau. Derzeit seien bei Kässbohrer die Produktionskapazitäten für diese Auflieger voll ausgelastet. Bei Fliegl beobachten die Vertriebsmannschaften den Anstieg vor allem bei besonders leicht konstruierten Fahrzeugen. Wachstum im Coil-Segment melden auch Krone und Schwarzmüller. Schmitz Cargobull und zuletzt Kögel beobachten für das erste Halbjahr 2017 eine konstante Entwicklung. Keine Papierrolle ohne Joloda Zwar spricht mit Blick auf Papierauflieger keiner der Hersteller von einem Boom, aber leichte Zuwächse verbucht auch diese Fahrzeugklasse. Bei der Ausstattung mit Verladesystemen herrscht bei fast allen Herstellern von Papier-Trailern Einigkeit: "Alle Paper Liner von Krone sind mit Joloda -Schienen ausgerüstet. Das System bewährt sich in der Logistik der Papierindustrie", fasst es Henning Jansen von Krone stellvertretend für die anderen Hersteller zusammen. Einzig Fiegl rüstet nach eigenen Angaben "vergleichsweise geringe Stückzahlen mit Joloda-Systemen aus". Reine Papiertrailer seien bei Fliegl kein Schwerpunktprodukt, heißt es als Begründung. Für Unternehmen, die nur Papier oder Stahl fahren, stellt sich die Frage nach der Vielseitigkeit ihrer gezogenen Einheit nicht. Wer flexibel bleiben möchte oder aufgrund seines Transportaufkommens muss, sollte bei der Bestellung genauer hinschauen, was der neue Auflieger noch alles kann. "Bei unserem Papierrollen-Transporter bieten wir Kunststoff-Einlageprofile für die Stahllaufschienen an, um bei unterschiedlichen Frachten für einen ebenen Boden zu sorgen", so Kässbohrer-Frau Tomacoglu. Zudem seien die Schienen so vor Schmutz und Beschädigung geschützt. Auch beim Coil Transporter K.SCC X+ ist eine Muldenabdeckung für den Einsatz im Stückgutverkehr vorhanden. Fit für die Mischfracht "Bereits jetzt werden viele Fahrzeuge werkseitig sowohl mit dem Getränke- als auch dem Daimler-Zertifikat ausgestattet", hat auch Silke Hesener von Schmitz Cargobull einen Trend hin zu universeller einsatzbaren Fahrzeugen beobachtet. Neben Vielseitigkeit ist bei Stahl und Papier vor allem eines entscheidend: Nutzlast. Fliegl setzt dazu bei seinen Konstruktionen auf Leichtbau in Kombination mit hochfesten Materialien. "Sämtliche Komponenten kommen regelmäßig auf den Prüfstand, um, wenn möglich und sinnvoll, Gewichtsoptimierungen vorzunehmen", sagt Fliegl. Kögel geht unterschiedliche Wege, um das Fahrzeuggewicht zu senken. Einer sind sogenannte "Light Weight Optionen". Dazu gehören zum Beispiel Alu-Felgen, Alu-Luftkessel, Alu-Dachspriegel und Alu-Sattelstützen. "Alternativ hat Kögel natürlich auch Light-Fahrzeuge im Angebot, die einen Nutzlastvorteil von bis zu 850 Kilogramm im Vergleich zum Standard Fahrzeug bieten", erläutert Kögel-Mann Patrick Wanner. Am Material nicht an der Fracht sparen Für den Spagat zwischen Stabilität und Nutzlast hat Krone die Ultra-Baureihe entwickelt. "Oft lässt sich noch Material am Chassis einsparen und das Fahrzeuggewicht reduzieren", so Jansen. Die Leicht-Fahrzeuge aus dem Emsland gibt es als Papier-, Coil- und Mega-Version. Der Paper Liner Ultra beispielsweise ist 780 Kilo leichter als die Standardversion. In Sachen Leichtbau setzt Cargobull auf Aluminium-Komponenten im Chassis. "Möglich wird dies durch den Einsatz der Bolztechnik", erklärt Hesener. Die vermeintliche Binsenweisheit: "Das ist so schwer, das verrutscht nicht", ist Unsinn. Daher bieten die Fahrzeugbauer für ihre Papier- und Stahlauflieger verschiedene Vorratsbehältnisse an, in denen sich das Lasi-Material verstauen lässt. Dazu bietet Fliegl Staukästen in verschiedenen Größen und Ausführungen an, aus Kunststoff oder verzinktem Stahl. "Darüber hinaus haben die Kunden in diesem Produktsegment üblicherweise keine besonderen Anforderungen", so Fliegl. Für die zusätzlichen Einsteckrungen an den Coil-Fahrzeugen hat Kässbohrer unter den Fahrzeugen einen Staukasten montiert. Bei Papier-Aufliegern hat der Fahrzeugbauer den Platz für Keile und Gurte in die Stirnwand integriert. Kästen vermeiden Lasi-Chaos Ganz ähnlich sieht das Sortiment bei Kögel aus: Lagerung an der Vorderwand, Staukasten am Rahmen, Werkzeugkästen in zwei unterschiedlichen Größen und Lagerungen für Einsteckrungen. Neben den üblichen Kästen und Stirnwanddepots offeriert Krone speziell für die Papierindustrie eigens eine Joloda-Staukiste. Sie nimmt 16 Spindelkeile und zwei Joloda-Roller auf. Hesener von Schmitz Cargobull hat beobachtet, dass 60 Prozent der Kunden den Staukasten am Achs-Aggregat, davor oder dahinter, und etwa 40 Prozent abgerundet vor der Stirnwand bevorzugen. Mehr zum Thema im Dossier Trailer www.verkehrsrundschau.de/dossiers Anbieter* Fliegl www.fliegl.comKässbohrer www.kaessbohrer.comKögel www.koegel.deKrone www.krone-trailer.comSchmitz Cargobull www.cargobull.deSchwarzmüller www.schwarzmueller.com *Auswahl

DKV Mobility und MFG: Neue Partnerschaft für ultraschnelles Laden in Großbritannien

KEYOU bringt schweren Wasserstoff-Lkw auf den Markt

Transformation des Straßengüterverkehrs: Aiwangers Plan für eine grüne Logistikzukunft

Umstrittenes Personal für neue EU-Kommission

Neue Auto-Strafen in Italien wegen verschärfter Straßenverkehrsordnung

Alle Schlagzeilen

Die Rolle ist im Kasten

HASHTAG

#Stahllogistik

Bahn kommt bei Stahltransporten nicht hinterher

Kritik an den Zeitfenstern der Verlader

Der Kampf gegen die Wartezeiten

MEISTGELESEN

Emons Spedition siedelt sich am c-Port an

Bund und Länder fördern Brennstoffzellen-Lkw von Daimler Truck

E-Rechnungspflicht in Deutschland: Was Unternehmen wissen müssen

STELLENANGEBOTE

Leiter (w/m/d) Logistik Teilbereich Warenausgang

Head of Logistics (w/m/d) mit fundierter Erfahrung im internationalen Versand

Koordinator (m/w/d) Intralogistik mit Teamleitungsfunktion

Schichtleiter (w/m/d) Logistik - Warenausgang

Area HR Business Partner

WEITERLESEN

NEWSLETTER