Die Regional-Messe mausert sich

In dem Jahr, in dem in Hannover keine IAA Nutzfahrzeuge stattfindet, ist Nufam-Jahr. Zumindest versuchen die Karlsruher Messe-Verantwortlichen seit 2009 diese Botschaft bei Besuchern und Ausstellern zu platzieren. Größentechnisch kann sich die Nufam allerdings nicht mit der Leitmesse IAA messen, lediglich vier Messehallen plus Freigelände sind in Karlsruhe belegt. Trotzdem scheint das Interesse bei den Ausstellern zu steigen, sodass die Nufam ihren bislang eher regional geprägten Charakter ablegen könnte. Ungeachtet, dass sich die großen Hersteller weiterhin von ansässigen Händlern vertreten lassen. Große Präsentationen sind auf dem Karlsruher Messegelände vom 28. September bis zum 1. Oktober deshalb weniger zu erwarten - zumindest von den großen Lkw-Herstellern. Mercedes zeigt seinen neuen Pick-up Bei Mercedes-Benz (Dm-Arena, A420) gibt es immerhin den neuen Pick-up "X-Klasse" zu entdecken, der eigentlich erst vier Wochen später offiziell in Deutschland seine Premiere feiern wird. Scania (Dm-Arena, A404) stellt darüber hinaus seine jüngst vorgestellte G-Baureihe aus, zusätzlich gibt es bei den Schweden die im vergangenen Jahr eingeführten Fernverkehrsmodelle zu entdecken. DAF wird auf der Nufam über die EBB Truck-Center GmbH (Halle 1, A103) vertreten. Gezeigt werden unter anderem die kürzlich intensiv überarbeiteten Lkw-Modelle CF und XF. Mehr Neuheiten präsentieren die Hersteller von Ladekranen in Karlsruhe. So feiert Palfinger (Freigelände FG04) die Deutschlandpremiere seiner neuen Serie von Holz-, Bau- und Recyclingkranen. Der Prototyp der Epsilon Q-Serie soll laut Hersteller der leichteste Kran seiner Klasse sein und trotzdem die größte Reichweite bieten. Auch Konkurrenz Hiab (Halle 2, D227) ist auf der Nufam vertreten und zeigt mit der Kranspitzenführung Crane Tip Control (CTC) seine Innovation für die Steuerung von Ladekranen. CTC soll die Bedienung des Lastenhebers erleichtern, indem das System den optimalen Weg einer Kranbewegung errechnet und die simultane Steuerung von drei Kranfunktionen mit nur einem Hebel erlaubt. Mit Fassi (Dm-Arena, D401) ist ein weiterer Riese unter den Kranherstellern vertreten. Und die Italiener werden unter anderem auch Großes zeigen. Wie ihren neuen F1150RA, der in Transportstellung 2,55 Meter breit, 1,75 Meter lang und 2,60 Meter hoch baut. In der stärksten Ausführung liegt das maximale Hubmoment bei 102 Metertonnen. Die größte hydraulische Ausladung gibt Fassi mit 31,8 Metern an. Dank der Verwendung von neuen, hochfesten Stählen will der italienische Hersteller das Gewicht-/Kraft-Verhältnis bezogen auf den Vorgänger F1100RA verbessert haben. Zudem soll der Großkran durch eine kompaktere Bauweise und sein gefälliges Äußeres auffallen, wofür beispielsweise die Schutzhauben im Carbon-Look sorgen. Die Produzenten gezogener Einheiten werden beispielsweise von Kögel (Halle 2, E213) vertreten. Auf dem Stand der Burtenbacher können die Besucher einen besonders nutzlast- und gewichtsoptimierten Auflieger unter die Lupe nehmen. Der "Light-plus"-Curtainsider wird mit hochwertigen Feinkornstählen realisiert und punktet so mit geringem Eigengewicht, das Kögel mit 4775 Kilogramm beziffert. Gegenüber der Standardausführung soll der Nutzlastvorteil bis zu 1,22 Tonnen betragen und dank durchgesteckter Querträger verteilt sich das Gewicht der Ladung optimal auf der Ladefläche. Der Light-plus verfügt über eine um 60 auf 120 Millimeter verringerte Rahmenhöhe, die der Ladehöhe zugutekommen. Im Zuge der Neukonstruktion stattete Kögel den Auflieger mit einem neuen Außenrahmenprofil aus, womit die Ladungssicherung im Vario-Fix-Stahl-Lochaußenrahmen auch bei den optional verfügbaren Bordwänden möglich ist. Die se 13 Paar Zurrringe verkraften 2500 Kilo und sind mit seitlichen Griff-Haken erhältlich. Auch Konkurrent Schwarzmüller setzt auf das Thema Leichtbau. Eines von insgesamt sieben Exponaten ist der Dreiachs-"Ultralight"-Sattelauflieger in Mega-Ausführung, der genügend Innenhöhe für drei übereinander gestapelte Gitterboxen bietet. Der getränkezertifizierte Trailer lässt sich laut Hersteller auf 5650 Kilogramm abspecken. Weitere Highlights des Ultralight ist die dynamische Radstandregelung mit manueller Rangierhilfe und automatischer Kurvenerkennung. Bauanhänger bei Schwarzmüller Ebenfalls auf ihre Kosten kommen bei Schwarzmüller die Interessenten für Baufahrzeuge. Neben einem dreiachsigen Thermo-Muldenkippsattel stellen die Österreicher auch einen Zentralachs-Dreiseiten-Kippanhänger sowie einen Vierachs-Tiefladeanhänger auf ihren Messestand in der Halle 2 (Stand B213). Zum dritten Mal auf der Nufam vertreten ist Langendorf (Halle 1, A105). Das Unternehmen wurde kürzlich von der Wielton-Gruppe übernommen, weshalb auf dem Stand auch ein Curtainsider-Auflieger des polnischen Trailer-Produzenten stehen wird. Für speziellere Einsätze gedacht sind die Langendorf-Exponate, wie beispielsweise ein Innenlader-Auflieger für den Einsatz hinter zwei- oder dreiachsigen Zugmaschinen. Abhängig vom Zugfahrzeug soll der Anhänger bis zu 25 Tonnen Nutzlast und dank der platzsparenden Einzelradaufhängung eine Schachtbreite von 1,55 Metern bieten. Anlässlich der Eröffnung des Werks in Ulm präsentierte Kässbohrer (Halle 3, B302) im Juli seine robuste Hardox-Stahlrundmulde K.SKS in 24-Kubik-Ausführung. Auf der Nufam zeigen die Türken nun die 27-Kubik-Version speziell für den europäischen Markt. Beim KTL-beschichteten K.SKS (Leergewicht 6400 Kilogramm) mit Smart-Board und Feinkornstahl-Chassis ist das Luftfeder-Fahrwerk in seinen Anbindungen besonders verstärkt, das Fahrniveau wird per elektronisch geregelter Brems- und Luftfederanlage eingependelt. Die aus Hardox HB 450 gefertigte Rundmulde hat standardmäßig vier Millimeter dicke Wände (auch Stirnwand und Pendelklappe) und eine fünf Millimeter dicke Bodenwanne. Die beiden Unterzüge auf den Muldenlängsseiten - bei Hardox-Rundmulden laut Kässbohrer einzigartig - dienen der Verstärkung der Wanne und der Zentrierung der Mulde auf den Längsträgern. Gekühlte Fracht kühl zu halten ist das Segment des Aggregatherstellers Thermo King, der auf der Messe von seinem Dienstleister TKV Thermo King Süd (Dm-Arena, A420) vertreten wird. Im Gepäck haben die Ulmer die neuesten Kühltechnik-Entwicklungen für Straßentransporte. Dazu gehört nicht nur die neue SLXi-Sattelkühlmaschine mit integrierter TracKing-Telematik sondern auch die Transporter-Lösungen mit Kühlausbauten des Partners Coolingvans in zahlreichen Varianten. Thermo-King-Flaggschiff ist aber die neue SLXi, die sich auch via Bluetooth aus der Ferne steuern lässt. Zudem lassen sich Geräte-Daten über eine Smartphone-App abrufen. Mit dem Kältemittel R452a als Standard und einer höheren Kraftstoffeffizienz von bis zu 20 Prozent will der Hersteller die aktuellen Umweltschutzauflagen automatisch erfüllen. Bei Transporten in lärmsensiblen Wohn- und Mischgebieten sorgt die Piek-zertifizierte "Whisper"-Variante dank ihrer Lärmschutz-Ausstattung für eine effektive Geräuschreduktion. Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank

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