Die Deutsche Post hat angekündigt, die Briefpreise zum 1. Januar 2025 zu erhöhen. So soll der Preis für den Standardbrief als das am häufigsten genutzte Briefprodukt von 85 auf 95 Cent erhöht werden. Neben der Anpassung beim Standardbrief sind weitere Preiserhöhungen vorgesehen: Die Postkarte soll künftig 95 Cent kosten (statt wie bisher 70 Cent), der Kompaktbrief 1,10 Euro (vorher: 1,00 Euro), der Großbrief 1,80 Euro statt 1,60 Euro und das Porto für den Maxibrief steigt um 15 Cent auf künftig 2,90 Euro.
Wie bei der Privatkundenpost ist auch bei der Geschäftspost (Teilleistungen) eine Preiserhöhung von insgesamt 10,48 Prozent vorgesehen. Preisanpassungen gibt es darüber hinaus bei den internationalen Briefprodukten. Hier wird der Standardbrief International künftig 1,25 Euro (statt 1,10 Euro) kosten und die Postkarte ins Ausland ebenfalls 1,25 Euro (von 95 Cent).
Post spricht von Kostensteigerungen
Mit einer Genehmigung der Entgelte durch die Bundesnetzagentur sei im Dezember 2024 zu rechnen, so die Deutsche Post. Die neuen Briefpreise sollen ab dem 1. Januar 2025 für zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2026 gelten.
Grund für die Preiserhöhungen seien „erhebliche Kostensteigerungen durch Inflation, steigende Löhne und weiter sinkende Briefmengen“, so das Unternehmen. Grundlage der vorgesehenen Preiserhöhungen ist die am 11. November veröffentlichte Entscheidung der Bundesnetzagentur. Die Deutsche Post kann danach die zum Universaldienst zählenden Produkte um durchschnittlich insgesamt 9,85 Prozent erhöhen. Im Rahmen des Spielraums, den die Bundesnetzagentur dem Unternehmen einräumt, hat die Deutsche Post am Mittwoch, 13. November, die Genehmigung der Preise für die einzelnen Produkte der drei Kategorien Privatkundenpost, Geschäftskundenpost und Privatkundenpakete beantragt.
Bereinigung des Produktsortiments
Zusätzlich zu den preislichen Veränderungen plant die Deutsche Post, zum 31. Dezember 2024 die wenig nachgefragten Produkte „Einschreiben Eigenhändig" und „Nachnahme“ einzustellen. Zudem wird es das Produkt „Prio“ nicht mehr geben. Grund ist, dass Briefe nicht mehr die gleiche Eilbedürftigkeit wie noch vor 20 Jahren haben, als es noch nicht die breite Konkurrenz durch elektronische Medien gab. Wer seinen Brief künftig schneller in der Hand haben möchte als standardmäßig, könne sich „zudem ein Postfach mieten“, so die Deutsche Post.
„Uns ist klar, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher Preiserhöhungen grundsätzlich kritisch sehen“, sagte Nikola Hagleitner, Vorständin Post & Paket Deutschland der DHL Group. „Wir beschäftigen 187.000 Menschen, modernisieren unser Netz, dekarbonisieren und zahlen gute Tariflöhne. Das kostet viel Geld. Die Portoerhöhung ist gemessen daran noch zu gering und ein Brief kostet im europäischen Vergleich sehr wenig. Gleichwohl werden wir auch weiterhin ein flächendeckendes Filial- und Automatennetz bereitstellen und eine zuverlässige Zustellung in Stadt und Land gewährleisten.“