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Der Deutsche Logistik-Kongress ist eröffnet

23.10.2019 14:05 Uhr
Blackburn BVL
Robert Blackburn, Vorsitzender des Vorstands der BVL, bei der Eröffnung des Deutschen Logistik-Kongresses
© Foto: BVL/Kai Bublitz

Roter Faden und Motto des diesjährigen Kongresses der BVL ist „Mutig machen“ - erwartet werden in diesem Jahr mehr als 3000 Teilnehmer aus über 40 Ländern.

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Berlin. „Mutig machen“ – das will der Deutsche Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Berlin, der heute in Berlin feierlich von Robert Blackburn, dem Vorsitzenden des Vorstands der BVL, eröffnet wurde.

In seiner Eröffnungsrede ging Blackburn auf die derzeit unsichere Lage in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ein. In konjunkturschwachen Zeiten wie diesen, so der BVL-Vorsitzende des Vorstands, hätten die Notenbanken die Zinsen gesenkt, um die Konjunktur anzukurbeln. „Das geht angesichts der Nullzinsphase jedoch derzeit nicht und das macht Sorge“, führte Blackburn aus.

Die größten Risiken für den Wirtschaftsbereich Logistik liegen in den weltwirtschaftlichen Unsicherheiten, die ganz überwiegend Folgen schlechter Politik seien, kritisierte Blackburn und verwies hier auf die vielen ungelösten und sich möglicherweise ausweitenden Handelskonflikte – und auf den Brexit mit seinen Implikationen für das Gesamtgefüge in Europa.

Blackburn: Erfolg ist von Mut abhängig

„Mutig machen“, das Motto des Kongresses, liege ihm deshalb sehr am Herzen, unterstrich der Vorsitzende des BVL-Vorstands. Blackburn wörtlich: „Ich bin davon überzeugt, dass Erfolg von Mut abhängig ist. Courage ist eine Mischung aus Selbstvertrauen und Entschlossenheit. Sie ist gleichzeitig ein gutes Mittel gegen sich selbst erfüllende Prophezeiungen – vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.“ Und Logistiker seien nun einmal Macher, Wirtschafts-Macher, machte er den Teilnehmern des Kongresses Mut. Denn Logistiker wüssten, wie man sich strategischen und operativen Herausforderungen stellt.

Logistik ist der Treiber der digitalen Veränderung

So gehen bietet laut Blackburn gerade die Digitalisierung große Chancen für die Logistiker in Industrie, Handel und für die Logistikdienstleistungsunternehmen. Dem BVL-Vorsitzenden des Vorstands zufolge ist die Logistik sogar „der Treiber der digitalen Veränderung und als DIE Schlüsselfunktion der Zukunft“, führte er aus. Sie könne die gestaltende Kraft auf vielen wirtschaftlichen Feldern sein – und zwar in allen drei Dimensionen -ökonomisch, ökologisch, sozial – in den Unternehmen selbst und über Unternehmensgrenzen hinweg. „Der Informations-, Daten- und Güteraustausch wird unternehmensübergreifend und multimodal stattfinden. Logistikprozesse werden über Plattformen vernetzt, also transparenter, agiler, resilienter und nachhaltiger sein“, schilderte Blackburn sein Zukunftsszenario.

Frühindikatoren zeigen nach unten

Gleichwohl zeigen in der Logistikbranche wichtige Frühindikatoren aktuell nach unten. So sei die weltweite Aircargo-Transportleistung bereits zehn Monate in Folge gesunken, führte Blackburn aus. Auch die Indizes im Produktionseinkauf in der Industrie seien abwärts gerichtet. Erste Konsequenzen in der Personalpolitik würden gezogen werden, führte Blackburn aus. „Es fühlt sich an wie in den Jahren 2008/2009, nur dass die Kurvenverläufe nicht so steil sind.“ Entscheidende Frage sei deshalb, wohin die Reise mittelfristig gehe.

Zumindest was den mittelfristigen Geschäftsverlauf angeht, zeigen sich die Logistiker skeptisch. Dies zeigt auch der Logistik-Indikator der BVL, der im September für das dritte Quartal veröffentlicht worden ist. Obwohl die Geschäftslage im expansiven Bereich verharrte, rutschte das Geschäftsklima erstmals seit sechs Jahren unter die neutrale 100-er Marke ab. Grund dafür sind die Erwartungen, die in seltener Einigkeit in der Industrie, im Handel und bei den Logistikdienstleistern im kontraktiven Bereich liegen. Der Kurvenverlauf sieht aus wie vor der großen Krise der Jahre 2008/2009 – nur nicht so steil. „Mit dieser Realität müssen wir uns aktiv auseinandersetzen“, so Blackburn.

Logistikbranche erwartet 2,2 Prozent Wachstum in 2020

Dass die Lage in der Logistik aber denn doch nicht so schlecht ist, zeigen folgende Zahlen: So kann der Wirtschaftsbereich Logistik voraussichtlich zum neunten Mal hintereinander ein stabiles Wachstum von zwei Prozent vermelden – auch gerade dank der beiden wirtschaftlich starken ersten Quartale in diesem Jahr. Die Hochrechnung der Logistikweisen für den Umsatz lautet: 279 Milliarden Euro (nach 274 Milliarden Euro 2018) bei einer stabilen Beschäftigtenzahl von etwas mehr als 3,2 Millionen Menschen bei den Logistikdienstleistern und in den Logistikfunktionen von Industrie und Handel. Und für 2020 rechnet das Gremium um Professor Christian Kille sogar mit 2,2 Prozent Wachstum in der Logistikbranche. Zahlen, die Mut machen. (eh)

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