Der Anfang ist gemacht

In diesem Jahr wird die sogenannte EETS-Richtlinie 2004/52/EG Realität. Der europäische elektronische Mautservice (EETS) steht für die Vereinfachung der Mauterhebung und -abrechnung für Lkw in Europa: nur noch ein Erfassungsgerät, das mit den Mautsystemen der Länder interoperabel ist, ein Vertrag und eine Abrechnung. Lkw-Fahrer werden aufatmen - die Zeit der mit On-Board-Units (OBU) vollgehängten Windschutzscheiben geht ihrem Ende entgegen. Auf Basis des EETS haben selbstverständlich auch die Anbieter der Tank- und Servicekarten ihr Mautangebot angepasst. So können Kunden der Union Tank Eckstein (UTA) bereits seit Anfang April die interoperable Mautlösung UTA One bestellen. Zum Marktstart werden zunächst die Mautsysteme in Belgien zuzüglich Liefkenshoektunnel, Frankreich, Italien, Österreich, Polen (A 4), Portugal und Spanien unterstützt. Im nächsten Schritt werden Deutschland und weitere europäische Länder mithilfe eines sogenannten Overthe-Air-Updates flexibel angebunden. Auf Herz und Nieren sei die neue Box geprüft, betont UTA-CEO Volker Huber: "Bei intensiven Tests in realen Fahrten nach Straßburg, Calais, Brüssel, Aachen, Bozen, Innsbruck und Salzburg hat unsere Mautlösung ihre Zuverlässigkeit auf Tausenden Kilometern erfolgreich unter Beweis gestellt." Die DKV Box Europe kann seit diesem Monat online bestellt werden, sie muss aber noch zu Produktivtests bei Kunden. Voraussichtlich im September werden die ersten Boxen dann an Kunden ausgeliefert. Ab dem vierten Quartal plane man, die bisherigen OBU zu ersetzen, so Jürgen Steinmeyer, Director of Toll. "Um weitere Ländermauten abrechnen zu können, muss die Box nicht noch mal ausgetauscht werden." Kunden können sich dafür online registrieren und weitere Mauten über die Over-the-Air-Konfiguration aufschalten lassen, und zwar unabhängig davon, wo sich das Fahrzeug in Europa gerade befindet. Mit der belgischen Maut wird voraussichtlich ab dem vierten Quartal die erste Maut abgerechnet werden, die deutsche folgt voraussichtlich Anfang 2019, ab Frühjahr dann Österreich, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien, ebenfalls die Mauten für die Öresund- und Storebaelt-Brücke. Mehr Transparenz für Mautabrechnung Ein neuer Service aus dem Hause DKV ist der Toll Manager. Ob Mautregistrierung, Boxbestellung oder Pflege von Nutzerund Fahrzeugdaten - ab sofort können Kunden mit dem Toll Manager die Mautabrechnung für 13 europäische Mauten in elf Ländern jederzeit online verwalten. Die Fahrzeugdaten lassen sich rund um die Uhr online pflegen. Auch Aral hält eine Lösung für den EETS parat: Die Aral-Mautbox kann flexibel zwischen Fahrzeugen gewechselt werden. Zum Start wird sie in Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien inklusive Liefkenshoektunnel, Italien, Österreich und Polen (A 4) einsetzbar sein. Erweiterungen werden bei Verfügbarkeit automatisch online freigeschaltet. Darüber hinaus gibt es Zusatzfunktionen wie beispielsweise eine Telematiklösung sowie Flottenmanagement- und Berichtsfunktionen. Schnittstellen an der Box ermöglichen die Nutzung und Aufbereitung von Fahrzeugdaten. Neue Boxen auch von AS24 und SVG Eine OBU für zurzeit fünf Länder bietet AS24 an. Die sogenannte Passango-Box soll 2019 auch in Deutschland akkreditiert werden. Bis dahin können AS24-Kunden auf die Eurotrafic-Lösung zurückgreifen, die über eine Anbindung an die OBU von Toll Collect verfügt. AS24- und Total-Kunden können sich direkt auf der Toll-Collect-Website registrieren und haben so alle Transaktionen im Blick. Nationale und grenzübergreifende Abrechnungslösungen verspricht die SVG mit ihrer neuen Flexbox Europa und natürlich auch weiterhin mit den bewährten Betreiber- und SVG-Boxen. Der SVG EETS-Quick-Check ermöglicht die Optimierung von OBU-Lösungen. Neue Abrechnungs-, Planungs- und Analysetools werden auf einer neuen Plattform angeboten. Bei allem stets im Vordergrund: zusätzliche Servicedienste, die einen echten Mehrwert bieten sollen. Weiterhin hat die SVG ihr Kundenportal mySVG überarbeitet. Über das Portal haben die Kunden Zugriff auf sämtliche Transaktionsdaten zu den Segmenten Tankkarte und Maut. Es beinhaltet Auswertungen, welche auffällige Abweichungen im Tankverhalten aufzeigen. Der Kunde profitiert durch eine schnelle Verfügbarkeit der Daten und reduziert seinen Verwaltungsaufwand. An der Erweiterung ihrer Akzeptanzstellen haben derweil BP, Aral und Total gearbeitet. Total wird zukünftig die BP- und Aral-Tankkarten an ihren Tankstellen in Frankreich, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Polen und Deutschland akzeptieren. Im Gegenzug kann die Total-Tankkarte an BP- und Aral-Stationen in Deutschland, Großbritannien, Österreich, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz und Polen eingesetzt werden. Dadurch können die Tankkarten von BP/Aral und Total an jeweils 4000 zusätzlichen Tankstellen benutzt werden. Multichipkarte für mehr Sicherheit Betrug und Kartenmissbrauch ist für viele Flottenmanager ein zentraler Aspekt. Sicherheit hat auch für Shell oberste Priorität und entsprechend wurden für die Shell Card einige Kernfunktionen entwickelt, um Kunden vor unliebsamen Überraschungen zu schützen. "Wir wollen den Betrügern immer einen Schritt voraus sein", betont Petra Matzat, Leitung Vertrieb und Betreuung Bestandskunden Transport und Logistik EuroShell Deutschland. So wurde im ersten Quartal 2018 die nationale Multichipkarte eingeführt. Eine internationale Variante steht in den Startlöchern. Chip und PIN stehen gemeinsam für optimale Sicherheit. Mitte des Jahres eröffnet in Hamburg bundesweit die erste Shell LNG-Station. In den Niederlanden gibt es bereits sechs Stationen. Jeder Fahrer, der LNG tanken möchte, erhält von Shell eine individuelle Sicherheitsunterweisung in Form eines Online-Trainings. Das gilt nicht nur für den Tankvorgang, sondern auch für die Transaktionen über die Shell Card. Neuigkeiten gibt es auch von Wölfl: So kann die Wölfl Card neuerdings innerhalb von Sekunden um den vom Fahrer benötigten Betrag aufgeladen werden. Last but not least noch eine Info für alle, die ihre Lkw gerne auf sicheren Parkplätzen sehen: Mit den DKV-, UTA- und Routex-Karten können die Parkgebühren auf den Premium-Parkplätzen der Euro Rastparks beglichen werden. Diese Parkgebühren werden übrigens zu achtzig Prozent über die De-Minimis-Förderung erstattet. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Tankkarten www.verkehrsrundschau.de/dossiers Marktübersicht Online Interaktiv Anbieter suchen Die interaktive Online-Version der großen Marktübersicht Tankkarten bietet zahlreiche Detailinformationen zu den einzelnen Tankkartenanbietern sowie den von ihnen angebotenen Services und Dienstleistungen. Mittels zahlreicher Filter können Interessenten unter über 20 Tankkartenanbietern genau nach den Services suchen, die sie für ihren Fuhrpark benötigen. mhDie Marktübersicht auf VR pluswww.verkehrsrundschau-plus.de

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