In mehreren Städten haben Beschäftigte der zum Verkauf stehenden Bahn-Logistiktochter DB Schenker bei Mahnwachen für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Unter anderem in München, Frankfurt, Stuttgart, Mannheim, Düsseldorf, Hamburg und Bremen folgten Mitarbeiter dem Aufruf des Gesamtbetriebsrats.
Auch an drei bayerischen Standorten des Logistikunternehmens DB Schenker haben Beschäftigten mit Blick auf den geplanten Verkauf der Bahn-Tochter Mahnwachen abgehalten. In Nürnberg, Neufahrn (Oberbayern) und in Lindau beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi rund 180 Mitarbeiter. Diese fordern den Erhalt der Betriebsstandorte und vieler Arbeitsplätze sowie der Sozialstandards wie die Tarifbindung im Flächentarifvertrag in Bayern.
Die Gewerkschaft hatte bundesweit zu den 15 Minuten langen Aktionen während der Mittagspause aufgerufen. Sie befürchtet, dass mit dem Verkauf der DB-Tochter 5300 der bundesweit 15.000 Arbeitsplätze wegfallen könnten. Die Deutsche Bahn will ddie Logistiksparte verkaufen, um mit den erhofften Milliardenerlösen die hohen Schulden reduzieren. Derzeit liegen die Angebote von zwei Interessenten vor, die sich jeweils in etwa auf rund 14 Milliarden Euro belaufen sollen. Dabei handelt es sich um den dänischen Logistikkonzern DSV sowie um den Private-Equity-Investor CVC Capital Partners.
Der Gesamtbetriebsrat von DB Schenker hat sich intern bereits für CVC ausgesprochen. Ein entsprechendes Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Demnach droht aus Sicht des Gremiums vor allem bei einer Übernahme durch DSV der Verlust zahlreicher Stellen, da Schenker in ein bestehendes Logistik-Geschäft integriert werden würde. „Da CVC kein Logistik-Geschäft betreibt, sind hier keine derart drohenden Arbeitsplatzverluste zu erwarten", heißt es. Die Bahn selbst äußert sich nicht zu Angeboten.