Rangierlokomotiven der Deutschen Bahn tanken in Halle ab sofort gebrauchtes Pflanzenöl anstelle von Diesel. Das soll den CO2-Verbrauch des Güterverkehrs reduzieren, wie die DB am Freitag in Halle mitteilte. Rund eine Million Liter des HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) genannten Kraftstoffs sollen auf dem Rangierbahnhof Halle noch dieses Jahr vertankt werden. „Mit der größten HVO-Tankstelle in Ostdeutschland machen wir die Liefer- und Versorgungsketten bis zur letzten Meile grün“, sagte Güterverkehrs-Vorständin Sigrid Nikutta. Demnach kann die komplette Lokflotte den Treibstoff aus altem Frittenfett nutzen.
Die DB will in diesem Jahr nach eigenen Angaben bundesweit rund acht Millionen Liter klimaneutralen Kraftstoff nutzen und damit etwa 25.000 Tonnen CO2 einsparen. Bis zum Jahr 2028 sollen rund 24 Millionen Liter HVO vertankt werden. Dadurch soll die Umwelt um etwa 72.000 Tonnen CO2 entlastet werden. Die Umstellung der Tankstelle auf den umweltfreundlichen Kraftstoff wurde von DB Energie realisiert. Mit einem Umschlag von rund einer Million Liter HVO100 ist die Tankstelle in Halle die größte HVO-Tankstelle im Osten Deutschlands.
Die von Diesel auf HVO100 umgestellte Schienentankstelle in Halle steht laut DB Angaben auch anderen Bahnunternehmen zur Verfügung. Weitere HVO-Tankstellen in Ostdeutschland gibt es in Magdeburg-Rothensee und Katzhütte. Schon jetzt betreibt DB Energie bundesweit 21 Tankstellen, an denen der Biokraftstoff getankt werden kann.
„Wir müssen jede verfügbare Technologie nutzen, um die Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen im Verkehr zu reduzieren“, sagte Michael Theurer (FDP), der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr. Dies sei nicht nur gut für die DB, sondern helfe vielen Unternehmen, ihre Lieferketten nachhaltig aufzustellen.