Brüssel. Überlange LKW, die so genannten Eurocombi, sind nach Aussage des dänische Verkehrsminister Henrik Dam Kristensen eine Möglichkeit, im Verkehrswesen etwas für den Umwelt- und Klimaschutz zu tun. „Man kann beweisen, dass diese Art des Transports einen Vorteil für die Umwelt bringt", sagte er heute vor den Mitgliedern des Verkehrsausschuss im EU-Parlament. Dam Kristensen stellte dort die verkehrspolitischen Schwerpunkte der dänischen EU-Ratspräsidentschaft vor, die am 1. Januar begonnen hat und noch bis zum 30. Juni läuft.
Eurocombi seien ein überaus praktisches Transportmittel, betonte Dam Kristensen . Einige Länder würden bereits seit Jahren gute Erfahrungen mit ihnen machen. Solange Staaten diese langen LKW einsetzen wollen, sollte man das ruhig erlauben. In Dänemark hätten sogar Umweltverbände sich mit dem Thema auseinandergesetzt und würden keinen Widerstand mehr leisten.
Der Einsatz für die Zulassung von Eurocombi gehört zwar nicht zu den Prioritätsprojekten, die die Dänen in den kommenden Monaten voranbringen wollen. Doch in der Lesart des Ministers erfüllen sie die Voraussetzung zum Erreichen des übergeordneten Zieles der Dänen, während ihrer Ratspräsidentschaft auf vielen politischen Feldern eine nachhaltige Umwelt- und Klimapolitik zu fördern.
Dam Kristensen reagierte mit seinen Äußerungen auf Fragen von EU-Verkehrspolitikern. Vor allem der deutsche Grünen-Abgeordnete Michael Cramer kritisierte in einer Frage die bekanntlich positive Einstellung der Dänen zu den überlangen Lastern. Cramer zitierte eine Studie, die im Auftrag der Europäischen Eisenbahnvereinigung CER angefertigt wurde und zeigt, dass es durch Eurocombi langfristig zu einer Verlagerung von Transportgütern von der Schiene auf die Straße kommen werde. „Das kann nicht im Sinne der Politik sein, die Dänemark mit der Klimapolitik führen will", sagte Cramer sinngemäß. (kw)