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Wettbewerb an der Zapfsäule

14.10.2010 15:21 Uhr
Wettbewerb an der Zapfsäule
Preistreiberei an der Zapfsäule? Die Wettbewerbsbehörde rechnet nach
© Foto: ddp/Philipp Guelland

Wettbewerb an der Zapfsäule im Visier des Bundeskartellamtes: Preise der vergangenen drei Jahre werden geprüft

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Bonn. Das Bundeskartellamt will es wissen: Warum werden Benzin und Diesel in Ferienzeiten teurer? Gibt es unerlaubte Absprachen oder gucken die Konzerne nur die Preise bei der Konkurrenz ab? Für die detaillierte Untersuchung nehmen die Kartellwächter nun den Wettbewerb an der Zapfsäule in den vier Modellregionen Hamburg, Köln, Leipzig und München genau unter die Lupe. Jeweils 100 Tankstellen mussten jede Preisänderung der vergangenen drei Jahre an die Behörde melden.

Damit werde die seit gut zwei Jahren laufende Sektoruntersuchung nochmals vertieft, sagte eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag. Im Detail prüfen die Wettbewerbshüter unter anderem, ob es immer dieselben Unternehmen sind, die bei Preiserhöhungen vorpreschen. Frage ist auch, ob es Anhaltspunkte dafür gibt, dass der Spritpreis oft mehrfach an einem Tag rasant steigt, aber nur „wie eine Feder" ganz langsam wieder sinkt, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt der „WAZ-Mediengruppe".

Konkrete Hinweise auf Preisabsprachen liegen nach Angaben der Behördensprecherin bisher nicht vor. Dem Amt lagen zwar schon im Sommer vergangenen Jahres Beweise vor, dass einige Tankstellen telefonisch Preisinformationen austauschen. Abgucken sei aber erlaubt, absprechen nicht. Im Frühjahr hatte es beim Kartellamt geheißen, die Preisgestaltung an den Tankstellen sei sehr transparent. Durch die großen Preistafeln könnten sich die Tankstellen jeweils an das Preisniveau ihrer Wettbewerber anpassen. Die Ergebnisse der Sektoruntersuchung einschließlich der Überprüfungen in den vier Modellregionen will das Bundeskartellamt Anfang kommenden Jahres vorlegen.

Die Mineralölkonzerne reagierten verständnislos auf die Initiative der Kartellhüter: Preisschwankungen würden durch den Wettbewerb und durch den Rohölpreis auf dem Weltmarkt gesteuert - und nicht durch die Ferienzeit. „Im Sommer war Kraftstoff nicht viel teurer als jetzt", sagte Aral-Sprecher Detlef Brandenburg in Bochum auf Anfrage.

„Die Preise für Rohöl auf dem Weltmarkt schwanken, dadurch wird der Benzinpreis an der Tankstelle beeinflusst." Letztlich würden bei Preiserhöhungen nur Mehrkosten an die Kunden weitergeben, sagte der Geschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes, Klaus Picard. „Sobald die wieder runter gehen, wird es auch an den Tankstellen wieder günstiger." (dpa) 

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