Mit der Einführung des digitalen Lieferscheins mit der Online-Plattform „Cloud4Log“ soll dem aufwändigen Handling von Papierbelegen in vielen Bereichen der Logistik ein Ende gesetzt werden. Nach dem erfolgreichen vierwöchigen Praxistest des digitalen Lieferscheins haben die Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany zusammen mit T-Systems sowie mit weiteren Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung in diesem Jahr „Cloud4Log“ für den Praxiseinsatz fertiggestellt. Den Startschuss für den Livebetrieb der Online-Plattform gaben die BVL und GS1 Germany heute auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin. „Jetzt können sich alle Supply Chain-Partner für den Cloud4Log-Service registrieren, um ab November digitale Lieferscheine und perspektivisch andere Transportdokumente über diese Online-Plattform auszutauschen. Das aufwändige Handling des Papier-Lieferscheins ist damit hinfällig“, erklärte Martin Schwemmer, Geschäftsführer der Bundesvereinigung Logistik (BVL).
Die Plattform sei in vielen Branchen für den Warenverkehr sofort einsetzbar. Weitere potenzielle Funktionalitäten, die die Effizienz entlang der Supply Chain weiter erhöhen könnten, seien außerdem noch in Planung. Dazu würden zum Beispiel eine sogenannte digitale Pforte, über die die Fahrerinnen und Fahrer alle notwendigen Informationen, wie zum Beispiel Parkplatz und Entladetor, auf ihr Smartphone erhalten sowie ein digitaler Self-Check-In-Service für das Fahrpersonal gehören.
Funktion des digitalen Lieferscheins
Im Detail sehe der Prozess so aus: Der Verlader auf Lieferantenseite legt die Lieferscheine in der Cloud ab. Dann sorgen eingebaute Identifikationsstandards dafür, dass das digitale Dokument eindeutig der jeweiligen Lieferung und dem jeweiligen Warenversender zugeordnet werden kann. Übernimmt der Logistikdienstleister die Ladung, scannt der Fahrer einen im Warenausgang des Herstellers erzeugten QR-Code. Der Zugriffslink zum digitalen Lieferschein wird dann als Karte im Smartphone-Wallet des Fahrers hinterlegt. Während des Transports sind die digitalen Lieferscheindokumente jederzeit abrufbar und können bei Kontrollen vorgezeigt werden. Im Wareneingang des Händlers wird der digitale Lieferschein wieder per Scan des QR-Codes auf dem Smartphone aus der Cloud zur weiteren Bearbeitung eingelesen. Dokumentationen zu Mengenabweichungen und Lademitteltausch sowie Wareneingangsbelege oder auch Schadensbilder können dem digitalen Lieferschein in Echtzeit in der Cloud angefügt werden. Die Quittierung durch Empfänger und Fahrer versetzt den Lieferschein in einen abgeschlossenen, nicht mehr änderbaren Status. Durch die Cloud-Lösung wird vermieden, dass der Lieferschein auf mehreren digitalen Endgeräten der Frachtführer liegt. Somit haben immer nur die jeweils unmittelbar am Prozess Beteiligten Zugriff auf den jeweils aktuellen Stand der Dokumente