Berlin. Die Entscheidung über den neuen Aufsichtsratschef der Deutschen Bahn braucht nach Angaben der Bundesregierung noch etwas Zeit. Darüber würden weitere Gespräche geführt, auch innerhalb der Regierung sowie mit Mitgliedern des Aufsichtsrats, sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums am Freitag in Berlin. Der seit 2005 amtierende Vorsitzende des Kontrollgremiums, Werner Müller, 63, steht nicht für eine weitere Periode zur Verfügung. Das Mandat des parteilosen Ex-Bundeswirtschaftsministers bei dem bundeseigenen Konzern läuft bis zur ordentlichen Hauptversammlung am 24. März. An Spekulationen über den möglichen Nachfolger beteilige man sich nicht, sagte die Ministeriumssprecherin. Als eventuelle Kandidaten sind in Berlin mehrere Manager im Gespräch. Nach Informationen des "Handelsblatts" (Freitag) sympathisiert die Union mit Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller. Er ist auch Vorsitzender der Regierungskommission für gute Unternehmensführung ("Corporate Governance") und Präsident des Deutschen Verkehrsforums. Gehandelt wird nach Informationen von "Wirtschaftswoche" und "Tagesspiegel" unter anderem auch BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht, dessen Amtszeit dort im Frühjahr 2011 endet. Angaben zum Zeitplan der Nachfolgersuche machte die Sprecherin des Verkehrsministeriums nicht. Laut "Handelsblatt" will Ressortchef Peter Ramsauer (CSU) dem Bundeskabinett am 10. März ein personelles Gesamttableau vorlegen. Nach dem Sieg von Union und FDP bei der Bundestagswahl 2009 hatten vor allem die Liberalen die Zukunft Müllers als Bahn-Aufsichtsratschef infrage gestellt. Die schwarz- gelbe Regierung besetzte bereits einige Aufsichtsratsposten mit Staatssekretären neu. Der Bund stellt drei der 20 Aufsichtsräte. (dpa)
Bundesregierung sucht neuen Bahn-Aufsichtsratschef
Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller und BASF-Vorstandschef Jürgen Hambrecht im Gespräch