Berlin. Im Anschluss an die Förderung von Euro-6-Lkw will der Bund besonders verbrauchsarme Fahrzeuge fördern. Die Bundesregierung will damit die Ziele des Klimaschutzprogramms erreichen, das unter anderem erhebliche CO2-Einsparungen für den Verkehrssektor bis 2020 vorsieht. Der Programmstart soll voraussichtlich in 2016 erfolgen. Das Bundesverkehrsministerium hatte Verbände und Vertreter der Nutzfahrzeugindustrie zu einem Workshop in Berlin geladen um über die inhaltliche Ausgestaltung des Förderprogramms zu sprechen.
Wie der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) bestätigte, liegen derzeit noch keine konkreten Vorstellungen vor, welche Fördermaßnahmen in das Programm eingehen. Wie bei dem bisherigen Förderprogramm für Euro-6-Fahrzeuge soll die Förderung an mautpflichtige Fahrzeuge festmachen. Da die Maut ab Oktober 2015 auf Fahrzeuge mit einem zulässigem Gesamtgewicht ab 7,5 Tonnen ausgeweitet wird, ergebe sich daraus eine Ausweitung der förderwürdigen Fahrzeuge, stellt der BGL fest.
Geeignete Instrumente zur Bewertung der Energieeffizienz fehlen
Der Verband habe sich, wie auch die Vertreter der Nutzfahrzeugindustrie, für einen technologieoffenen Ansatz der Förderung ausgesprochen. Förderwürdig sollten demnach nicht nur technische oder motortechnische Innovationen sein sondern auch andere Strategien, die zur Reduzierung des Verbrauchs beitragen. So sollten auch sparsamere Dieselmotorvarianten in die Förderung einbezogen werden oder Gashybridmotoren, die nach Auffassung des BGL zumindest im mittelschweren Fahrzeugsegment die Abhängigkeit des Verkehrssektors von Dieselkraftstoffen verringern könnten.
Offen sei bislang die Frage nach geeigneten Instrumenten, mit denen die Energieeffizienz bei Nutzfahrzeugen gemessen und bewertet werden könnte. Das auf EU-Ebene entwickelte VECTO-Programm zur CO2-Emissionsmessung schwerer Nutzfahrzeuge decke nach Auffassung des BGL nicht alle erforderlichen Kriterien vollständig ab.
Thema des Workshops war auch die Umgestaltung der Bemessungsgrundlage für die Lkw-Maut für die Zeit nach 2018. Die Mautsystematik solle laut BMVI stärker zur Erreichung klimapolitischer Ziele herangezogen werden. Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung sehe vor, dass die heute praktizierte Mautdifferenzierung nach Schadstoffklasse ersetzt werden soll durch eine Bemautung nach Energieverbrauch und CO2-Emissionen der Fahrzeuge. (diwi)