Malchow. Eine der Hauptverkehrsadern von Berlin zur Ostsee- die Autobahn 19 - ist für schwere Lkw gesperrt bei Malchow (Kreis Mecklenburgischen Seenplatte) gesperrt. „Die Sperrung in Richtung Rostock ist unumgänglich, um weitere Schäden an der Petersdorfer Brücke zu vermeiden“, sagte Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium, am Mittwoch in Petersdorf bei Malchow. Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen müssen eine 22 Kilometer lange Umleitung mehr in Kauf nehmen. Der Pkw-Verkehr und die Fahrtrichtung nach Süden seien nicht betroffen. Experten hatten nach Schweißarbeiten Risse an der Metallkonstruktion der Teilbrücke nach Norden festgestellt.
Die rund 1,2 Kilometer lange Brücke führt über die Müritz-Elde-Wasserstraße. Für die Sanierung waren an der Teilbrücke nach Norden Metallplatten zur Verstärkung angeschweißt worden, um den Verkehr komplett zu übernehmen und die andere Teilbrücke nach Süden abreißen und erneuern zu können. Nach den Schweißarbeiten waren aber Risse in den Schweißnähten gefunden worden, die sich ins Haupttragwerk hineinzogen. „Die Anrisse könnten zum Gesamtversagen des Tragwerks führen, wenn der Schwerlastverkehr nicht heruntergenommen wird“, sagte Brückenexperte Olaf Mertzsch vom Landesamt für Straßenbau.
Sperrung gilt vorerst bis Herbst
Die Sperrung soll zunächst bis Herbst dauern. Spezialisten wollen die beschädigte Teilbrücke wieder stabilisieren, um den Bauablauf zu sichern. „Ob die Verstärkungen greifen, ist aber noch nicht sicher“, sagte Ulbrich. An der Analyse der Brücke sind auch Materialforscher der Hochschule Wismar beteiligt.
Die Petersdorfer Brücke wurde in den 1970er Jahren gebaut und gilt seit Jahren als sanierungsbedürftig. Die Erneuerung bezahlt der Bund, der 28 Millionen Euro für die Brücke und 14 Millionen Euro für den nötigen Anschlussstraßenbau veranschlagt. Die Sanierung war schon wegen Fledermausquartieren verschoben worden. Wenn alles planmäßig läuft, soll die Gesamtsanierung jetzt erst 2018 abgeschlossen sein. (dpa)