Hamburg. Der Blumen-Versandhändler Blume 2000 will seine Sträuße künftig per Drohne ausliefern. Noch im Jahr 2016 soll der Pilotversuch des Onlinehändlers starten – vorausgesetzt der Partner Skycart, der die Drohnen bereitstellt, erhält die erforderlichen Genehmigungen bei den Luftfahrtbehörden.
Bei dem Konzept sollen die unbemannten Flugobjekte die Rosen und Tulpen vorerst aber nicht zur Haustüre der Ehefrau bringen. Die Drohnen fliegen zwischen festen Paketstationen und bringen die in Kartons verpackten Sträuße so in die Nähe des Kunden. Der erhält eine Nachricht aufs Smartphone, kann das Paket abholen und es seiner Liebsten selbst überreichen.
Drohne trotzt Regen und Schnee
Blume 2000 und Skycart haben das Projekt vergangene Woche auf dem „Drone Delivery Event“ vorgestellt. Geladen waren neben der Presse auch große Versender wie Otto und Tchibo, aber auch der Logistikdienstleister Hermes. An dem Tag musste die Vorführ-Drohne allerdings am Boden bleiben – es war zu windig. Wegen der starken Böen habe man keine Fluggenehmigung bekommen, erklärte Florian Sieg, Vorstand von Blume 2000. Bei Schnee oder Regen hätte der Versuch allerdings stattfinden können.
Von den Drohnenauslieferungen verspricht sich Blume 2000 Kosteneinsparungen. Im Blumengeschäft sei die Lieferung zum Wunschtermin an der Tagesordnung und traditionelle Kurierlieferungen teuer. Die ferngesteuerten Drohnen könnten punktgenau innerhalb von 30 Minuten liefern und das für weniger Geld, erklärte Sieg.
Skycart ist kein Drohnenhersteller, sondern ein Versanddienstleister, der mit Drohnen arbeitet. Blume 2000 ist der erste Kunde des US-amerikanischen Unternehmens. Die von Skycart eingesetzten Fluggeräte werden nicht von einem Menschen gesteuert, sondern von Computern. GPS, Sensoren, Kameras und Karten-Software sorgen dafür, dass der Blumenstrauß da ankommt, wo er hinsoll. (ks)