Bremen. BLG Logistics hat 2018 zwar mehr Geld erwirtschaftet, aber unter dem Strich weniger verdient als im Vorjahr. Wie die Unternehmensgruppe bei am Mittwoch seiner Bilanzpressekonferenz in Bremen mittteilte, stieg im Vergleichszeitraum der Umsatz um 4,9 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT), das der Bremer Umschlag- und Logistikkonzern als wichtigste Finanzkennzahl ansieht, legte um 11,9 Prozent auf 37,5 Millionen Euro zu. Der operative Gewinn (EDITDA) sank im vergangenen Jahr allerdings gegenüber 2017 um 5,2 Prozent auf 80,2 Millionen Euro.
Der Vorstandsvorsitzende Frank Dreeke zeigte sich dennoch positiv gestimmt: „Das Unternehmen steht heute stabiler da denn je“, sagte er in Bremen. „Wir schauen auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück – natürlich mit einigen Herausforderungen, aber eben auch vielen guten Nachrichten, vor allem, wenn man die schwierigen und undurchsichtigen politischen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Regionen der Welt bedenkt.“
Kontraktlogistik wächst am stärksten
Die Geschäftsbereiche Kontraktlogistik und Automobile hatten den größten Anteil an der aktuellen Bilanzentwicklung:
Die Umsatzerlöse im Geschäftsbereich Automobile beliefen sich im Jahr 2018 auf 553,1 Millionen Euro. Der leichte Zuwachs von 0,5 Prozent resultiert aus dem stabilen Umschlagsvolumen und der positiven Geschäftsentwicklung im Autotransport per Bahn. Im gesamten Netzwerk hat die Unternehmensgruppe insgesamt 6,5 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet – 3,6 Prozent Fahrzeuge mehr als im Vorjahr. Das EBT liegt 18 Prozent über dem Vorjahr bei 15,5 Millionen Euro.
Stärkster Geschäftsbereich nach Umsatzerlösen war mit rund 600 Millionen Euro im Jahr 2018 die Kontraktlogistik. Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 51,4 Millionen Euro beziehungsweise 9,4 Prozent. Das EBT konnte um mehr als die Hälfte gesteigert werden auf 7,3 Millionen Euro. Gelungen ist dies nach Angaben von BLG Logistics durch Geschäftsausweitungen mit Bestands- und Neukunden in den Bereichen Industrie- und Handelslogistik sowie den Ausbau des Speditionssegments.
Nur der Geschäftsbereich Container schwächelte im Jahr 2018. Der Anteil der BLG-Gruppe am Umsatz des Terminalbetreibers Eurogate sank gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,6 Prozent auf rund 302 Millionen Euro. Das EBT brach um 22,7 Prozent ein und lag bei 37,4 Millionen Euro. BLG Logistics ist zu 50 Prozent an Eurogate beteiligt.
„Die Zeiten bleiben herausfordernd“
Bei der Bilanzpressekonferenz wagte Frank Dreeke auch einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr: „Wir wissen immer noch nicht, wie die Briten ihr Verhältnis zur Europäischen Union definieren werden, wie sich mögliche Handelssanktionen auswirken und welche Verunsicherung sie auslösen. Die wirtschaftliche Stimmung hat sich weltweit eingetrübt.“ Dennoch sei er guter Dinge, dass der Bremer Umschlag- und Logistikkonzern diese Zeiten erfolgreich meistern werde. 2019 erwartet Dreeke für die BLG-Gruppe einen Umsatz auf Vorjahresniveau, eine Steigerung des EBT in einer Bandbreite von fünf bis acht Prozent. (ag)