Berlin. Die Ankündigung klang selbstbewusst: „Auf der Autobahn A 9 starten wir das Pilotprojekt ‚Digitales Testfeld Autobahn’.“ Mit diesem Plan sorgte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in den vergangenen Tagen für Überraschung. Fernziel sei es, dass auf der Teststrecke „Fahrzeuge mit Assistenzsystemen und später auch vollautomatisierte Fahrzeuge fahren können“, so Dobrindt.
Doch darüber, was genau geplant ist, kann das Bundesverkehrsministerium bisher nur wenig Information geben. „Wir stehen noch am Anfang“, sagt ein Sprecher auf Nachfrage der VR, konkretere Angaben könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden. Fest steht demnach nur: Die Arbeit an der Teststrecke soll noch in diesem Jahr auf der A9 in Bayern beginnen.
Laute einem Informationspapier des Ministeriums ist geplant, Messsysteme aufzubauen, die Informationen der Straße für den Verkehr zur Verfügung stellen, etwa über die aktuelle Beschaffenheit, Glätte, Eisbildung, Hitze oder Schlaglöcher. Diese Infrastruktur soll Daten an die Fahrzeuge senden.
Ein Angebot an die Industrie
Mehr Details sind im Moment aus Berlin nicht zu bekommen. Weder kann das Ministerium etwas zu den konkreten technischen Maßnahmen sagen, noch ist die Frage nach dem Streckenabschnitt oder den Kooperationspartnern aus der Wirtschaft geklärt. Laut dem Sprecher handele sich bei dem Projekt bislang um ein „Angebot an die Industrie“, zu dem man sich eine möglichst große Resonanz erhoffe. Er weist darauf hin, dass sich unter dem Mantel des Projekts viele Einzelmaßnahmen verbergen, etwa ein Falschfahrer-Warnsystem, und deshalb genaue Zeitangaben zur Umsetzung schwierig seien.
Zum Modethema selbstfahrendes Auto gibt es ebenfalls wenig Konkretes aus Berlin. Ein runder Tisch hat sich bislang nur auf Definition einigen können, was „teilautonomes“ und „vollautonomes“ Fahren ist. Drei Arbeitsgruppen wurden gegründet, die sich unter anderem den rechtlichen Fragen widmen soll (Wer haftet, wenn das Robo-Auto einen Unfall baut?). Ergebnisse erwarte man im Herbst, so der Sprecher. (cg)