Das Berliner Forschungs- und Entwicklungsunternehmen Biopract fordert, Biogasanlagen zu optimieren, um signifikante Ertragssteigerungen zu ermöglichen. Im Unternehmen beschäftigt man sich seit mehr als 25 Jahren mit der Leistungssteigerung von Biogasprozessen. Biogas könnte einen wertvollen Beitrag für mehr Unabhängigkeit von russischen Erdgas leisten, wenn das Potenzial bereits bestehender Biogasanlagen voll ausgeschöpft wird, so der Betrieb.
Ungenutzte Energiereserven
Viele Biogasbetreiber seien einerseits unter anderem durch die aktuelle Lage gezwungen, von Feldfrüchten auf Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist) oder Reststoffe wie Mais- und Getreidestroh umzusteigen. Eine Entwicklung, die andererseits schon lange angestrebt werde, um Monokulturen und Maiswüsten zu vermeiden.
Die Mehrzahl der bereits existierenden Biogasanlagen seien jedoch auf den Einsatz faserreicher Reststoffe und Stallmist technisch und biotechnologisch unzureichend vorbereitet. Sie können diese nicht entsprechend optimal ausnutzen.
Biogaserzeugung ausbaufähig
In mehrjährige Forschungsarbeiten entwickelte das Unternehmen Spezialenzyme, die die Vergärung von Mist und faserreichen Substraten verbessern: "Wir können in den meisten Biogasanlagen eine Ertragssteigerung von mehr als 15 Prozent erzielen. Ungenutztes Reservepotenzial das nur darauf wartet, aktiviert zu werden", so der Geschäftsführer Joachim Pheiffer.
Im Unternehmen ist man überzeugt, dass eine weitere, diesmal staatlich geförderte wissenschaftliche Feldstudie hilfreich wäre, um unter anderem den Landwirten, die Biogasanlagen betreiben, Hemmschwellen für einen Enzymeinsatz zu nehmen. "Wir sollten jetzt alle Möglichkeiten nutzen, um möglichst schnell unabhängig von russischem Gas zu werden und dazu kann Biogas einen erheblichen Beitrag leisten, der noch Luft nach oben hat", so Pheiffer. (jl/mwi)