Straßburg/Brüssel/Utrecht. Eine Gruppe von Unternehmen, koordiniert von der European Biogas Association und Common Futures, mahnt, dass dafür dringende Maßnahmen erforderlich sind.
Die Absicht die jährlichen Menge, die an Biomethan erzeugt wird entsprechend zu erhöhen, hat die Kommission im Rahmen ihres RepowerEU-Plans verkündet. Zu dem Plan zählt es auch, die Einfuhr von Erdgas nichtrussischer Lieferanten als LNG oder über Pipelines zu erhöhen.
Plan: Verdoppelung der Biomethan-Erzeugung schon 2022
Mit dem Ziel von 35 Milliarden Kubikmetern an Biomethanerzeugung bis 2030 würden 20 Prozent der Erdgaseinfuhren aus Russland durch eine nachhaltige, billigere und lokal produzierte Alternative ersetzt, wie die 30 Unternehmen und Organisationen über die European Biogas Associaton (EBC) und Common Futures weiter mitteilen. Als Teil des Ziels plane die Kommission die Biomethanmenge in der EU bereits im Jahr 2022 verdoppeln.
„Dies erfordert dringende und sofortige Maßnahmen“, so die Unternehmen, zu denen auch Iveco gehört. Sie schlagen zudem vor, das Biomethan-Ziel in die EU-Richtlinie über erneuerbare Energien und andere Rechtsvorschriften aufzunehmen.
Bau von 5000 Anlagen
Das Ziel könne weitgehend auf der Grundlage von Abfällen und Reststoffen erreicht werden. Auch nachhaltige Pflanzen, die in Fruchtfolgewirtschaft-Anbauprogrammen ohne Konkurrenz zur Lebens- und Futtermittelproduktion erzeugt werden, könnten eine Rolle spielen.
Um die Produktion bis 2030 auf 35 Milliarden Kubikmeter zu erhöhen, müssen laut den Unternehmen Biomasse-Rohstoffe mobilisiert werden, hauptsächlich Abfälle und Reststoffe. Außerdem sei der Bau von etwa 5000 neuen Biomethananlagen dafür notwendig.
Investitionen für kosteneffiziente Produktion des Gases
Aus technischer Sicht ist dies in den nächsten acht Jahren machbar, wie EBC und Common Futures hervorheben. Es wären Investitionen in Höhe von etwa 80 Milliarden Euro erforderlich, erklären sie. Dies ermögliche, Biomethan zu Kosten zu produzieren, die deutlich unter dem Erdgaspreis der letzten Monate liegen, auch ohne den CO2-Preis. Neben dem Bau neuer integrierter Biogas-Biomethan-Anlagen würde es zudem möglich sein, bestehende Biogasanlagen kostengünstig um Methanisierungsanlagen zu erweitern.
Die 30 Unternehmen und Organisationen fordern zudem eine rasche Kommerzialisierung der Vergasungstechnologie, die es ermöglicht, Biomethan aus Holzabfällen zu erzeugen. (mwi)