Der Blick deutscher Unternehmen im Ausland auf die Weltwirtschaft hellt sich auf, was sich aber bislang nicht auf die eigenen Geschäfte auswirkt. Das geht aus einer Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der deutschen Auslandshandelskammern unter knapp 4300 Mitgliedsunternehmen hervor, die am Dienstag, 7. Mai, in Berlin vorgestellt wurde. Die Einschätzung der Unternehmen an ihren internationalen Standorten fällt damit so optimistisch aus wie seit zwei Jahren nicht mehr, wie aus dem sogenannten AHK World Business Outlook hervorgeht.
31 Prozent der Unternehmen rechnen demnach für die kommenden zwölf Monate mit einer besseren konjunkturellen Entwicklung an ihren Standorten, im Herbst waren es nur 22 Prozent. 19 Prozent erwarten eine konjunkturelle Abkühlung vor Ort, jedes zweite eine stabile Entwicklung. Zur Aufhellung tragen der Untersuchung zufolge sinkende Inflationsraten und die Hoffnung auf Zinssenkungen bei. Dämpfend wirken hingegen Spannungen wie in Nahost und Handelskonflikte.
"Aktuell materialisieren sich die besseren Konjunkturerwartungen aber noch nicht in einer gleichstarken Belebung des internationalen Handels und damit auch der Geschäfte der deutschen Unternehmen vor Ort", erklärte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Die schwächelnde Konjunktur in Deutschland und bestehende Unsicherheiten über die wirtschaftspolitische Entwicklung hemmen noch viele AHK-Mitgliedsunternehmen, jetzt wieder kraftvoll Schwung zu nehmen und konkrete Investitionspläne zu schmieden. Skepsis und Unsicherheit bleiben somit bestehen."
Die Unternehmen in der Eurozone beurteilen ihre aktuelle Lage der Umfrage zufolge nicht besser als im Herbst, auch die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate bleiben unter dem globalen Durchschnitt und verbessern sich nur leicht. Ein anhaltender Fachkräftemangel, eine geringe Nachfrage, gestiegene Arbeitskosten und unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen verhinderten einen kräftigeren Aufschwung für Europa insgesamt.