Brüssel. In Belgien sollen erstmals selbstfahrende Lkw im realen Straßenverkehr getestet werden. Im Platooning-Verfahren solle je drei hintereinander fahrende Lkw in der Woche vom 31. März bis 6. April 2016 auf dem Brüsseler Ring und der Autobahn E19 zwischen Brüssel und Antwerpen fahren. Der Test wird von der Volvo Gruppe Belgien nach dem Vorbild von Tests des Konkurrenten Scania in Schweden geplant.
Dabei werden in allen drei Fahrzeugen auch Fahrer sitzen, aber nur im ersten soll der Fahrer den Lkw auch wirklich lenken. Lkw zwei und drei werden über GPS, Radar und Satelliten in ihren Reaktionen aufgrund des Fahrverhaltens des ersten Lkw gesteuert. Laut niederländischer Fachzeitung „Logistiek“ will Volvo die selbstfahrenden Lkw vor allem deshalb testen, um die Diskussion um eine gesetzliche Zulassung dieser Fahrzeuge in Belgien voranzubringen.
Auch in Großbritannien ist mit ersten Testfahrten von selbstfahrenden Lkw gegen Ende des Jahres zu rechnen. Regierungsgelder sollen dort Anreize für Testfahrten geben. Laut der britischen Tageszeitung „The Times“ sei Schatzmeister George Osborne kurz davor, ein entsprechendes Budget freizugeben. Die Entscheidung darüber soll am 16. März fallen.
Bis zu zehn Lkw sollen in Großbritannien während der Tests in einer Kolonne hintereinander fahren. Als Teststrecke soll nach bisherigen Plänen ein Abschnitt der Autobahn M6 bei Carlise im Norden Englands dienen. Mercedes gilt nach Angaben der Times als Favorit unter den Herstellerunternehmen, die mit den Tests beauftragt werden könnten. (kw)