Berlin. Die Deutsche Bahn hat mittlerweile rund zwei Drittel ihrer Güterwagen mit leiser Bremstechnik ausgerüstet. 2017 wurden weitere 7000 Wagen entsprechend ausgestattet, wie das Unternehmen in Berlin mitteilte. Damit rollten nun insgesamt rund 40.000 Güterwagen der Bahn leiser durch Deutschland. „Wir erfüllen mit großen Schritten unsere Ziele bei der Lärmminderung im Schienengüterverkehr“, sagte DB Cargo-Chef Roland Bosch.
Umbauten kosten die Bahn 200 Millionen Euro
Bis Ende 2020 sollen alle rund 64.000 Güterwagen der Bahn geräuscharm fahren. Die Umrüstung kostet das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 200 Millionen Euro. Dabei werden Bremssohlen aus Verbundstoff eingebaut, bei dem die Laufflächen der Räder nicht wie bei alten Bremsklötzen aus Grauguss aufgeraut werden.
Insgesamt sind in Deutschland gut 180.000 Güterwagen unterwegs. Außer der Bahntochter DB Cargo gibt es noch eine Reihe anderer europäischer Betreiber von Güterverkehr auf dem deutschen Netz. Zum Schutz lärmgeplagter Anwohner an Bahnstrecken ist das deutsche Schienennetz für besonders laute Güterwaggons ab Ende 2020 tabu. Ausnahmsweise sind Güterzüge mit lauten Wagen nur noch zu bestimmten Zeiten und nur noch dann erlaubt, wenn sie so langsam fahren, dass sie nicht lauter sind als moderne leisere Wagen.
Anwohner protestieren immer wieder
Überwachen soll die Vorschriften das Eisenbahn-Bundesamt. Auf wichtigen Trassen etwa im Rheintal gibt es massive Anwohnerproteste gegen Lärm von Güterzügen, die auch nachts fahren.
Im zu Ende gehenden Jahr trieb die Bahn auch den Lärmschutz an den bestehenden Strecken voran. Weit mehr als 100 Millionen Euro flossen aus dem vom Bund finanzierten Lärmsanierungsprogramm den Angaben zufolge in den Bau von Schutzwänden und in geräuschdämmende Fenster.
Inzwischen seien insgesamt 1700 Kilometer der besonders belasteten Strecken in Deutschland mit Lärmschutz ausgestattet. (dpa)