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Bahn-Chef legt Sanierungsprogramm vor

09.09.2024 09:20 Uhr | Lesezeit: 2 min
Gleisbauarbeiten_Bagger
Das vorgelegte Programm der Deutschen Bahn zielt laut einem Sprecher auf die Sanierung der Infrastruktur, der betrieblichen Lage und der wirtschaftlichen Situation
© Foto: Deutsche Bahn AG/ Oliver Lang

Die Lage bei der Deutschen Bahn ist mehr als angespannt. Die marode Infrastruktur brachte erst am Wochenende wieder große Verspätungen. Der Bund als Eigentümer will schnell Verbesserungen sehen.

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Bahn-Chef Richard Lutz will ein Sanierungsprogramm für den kriselnden Staatskonzern vorlegen. Das 110-seitige Papier mit dem Namen „S3“ sei intern bereits verteilt worden, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“, der das Programm vorliegt. Es soll demnach am 18. September bei der nächsten Sitzung des Bahn-Aufsichtsrats diskutiert werden. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters über einzelne Zahlen daraus berichtet.

Bei der Deutschen Bahn hieß es auf Anfrage, der Vorstand werde ein Gesamtprogramm zur Sanierung der DB in den nächsten drei Jahren auf den Weg bringen und am 18. September dem Aufsichtsrat vorlegen. Details des Sanierungsprogramms würden zunächst den Aufsichtsräten vorgestellt.

Lutz erläutere in „S3“, wie die Bahn bis 2027 wieder profitabel und pünktlich werden soll - mit Werten, die er größtenteils bereits vor fünf Jahren für 2024 versprochen habe, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Als Hauptursache für die Zielverfehlungen führe Lutz die kaputte Infrastruktur an. Aus dem Papier gehe zudem hervor, dass die Bahn sich auch beim Personal völlig verkalkuliert hat. Die Personalkosten für 2024 liegen demnach mit 34,3 Milliarden Euro deutlich über den ursprünglich veranschlagten 28 Milliarden Euro.

Ausichtsratskreise zum Programm: "Alter Wein in neuen Schläuchen"

Die Grundzüge des Sanierungsprogramms wurden der Deutschen Presse-Agentur in Aufsichtsratskreisen bestätigt. So soll die Bahn 2027 einen Betriebsgewinn von zwei Milliarden Euro machen. Dieses Ziel wird in den Kreisen aber für nicht realistisch gehalten, unter Verweis zum Beispiel auf anhaltende Verluste bei Cargo. Weiter hieß es, das Programm sei „Alter Wein in neuen Schläuchen“. Notwendig seien strukturelle Reformen bei der Bahn, hieß es mit Blick etwa auf eine Vielzahl an Führungskräften.

Lutz verspricht laut SZ-Bericht mehr Pendlerverbindungen oder mehr Sprinter, will das Flächennetz neu konzipieren und international wachsen. Zudem wolle der Bahn-Chef demnach die Wendezeiten der Züge verkürzen und weniger ICEs in Reserve halten.

Ein Bahn-Sprecher teilte mit, das Programm ziele auf die Sanierung der Infrastruktur, der betrieblichen Lage und der wirtschaftlichen Situation. „Den Fortschritt werden wir nach festen Zielen messen und mit dem Aufsichtsrat und dem Eigentümer regelmäßig besprechen. Klar ist: Wir brauchen in Deutschland und für die DB die Trendwende zum Positiven für unsere Kundinnen und Kunden.“

Die letzten Monate hätten die deutlichen Schwächen des Bahnsystems in Deutschland für alle spürbar aufgezeigt. Erst am Samstagnachmittag war es wegen einer IT-Störung im Rhein-Main-Gebiet zu erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr in der Mitte Deutschlands gekommen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hatte vor einigen Tagen den Druck auf die Deutsche Bahn erhöht und pünktlichere und besser ausgelastete Züge eingefordert. Der FDP-Politiker verlangte vom bundeseigenen Konzern ein Sanierungskonzept. Die Bahn solle bis 2027 kontinuierlich Verbesserungen bringen und auch wirtschaftlicher arbeiten.

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