Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) in seiner jüngsten "Gleitenden Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr" festhielt, verzeichnete der Güterverkehr im Jahr 2021 nach den starken Rückgängen im Vorjahr Zuwächse, die weiter anhalten könnten. Laut BAG stieg die Verkehrsleistung 2021 im Vergleich zum Jahr 2020 gesamtmodal (ohne Seeverkehr) um rund 4,4 Prozent, die Beförderungsmenge legte um rund 1,2 Prozent zu. Auf mittelfristige Sicht werden ebenfalls Zuwächse des Güterverkehrs in Deutschland erwartet.
Im Vergleich zum Jahr 2019 soll die Güterverkehrsleistung bis zum Jahr 2025 gesamtmodal um rund 9,3 Prozent ansteigen, für das Transportaufkommen wird eine Zunahme von insgesamt rund 3,8 Prozent prognostiziert. Am Wachstum in den kommenden Jahren sollen mit Ausnahme der Rohrleitungen alle Landverkehrsträger partizipieren, allerdings in unterschiedlichem Ausmaße.
Verkehr nimmt wieder zu
Nach teils massiven Einbrüchen bei den einzelnen Verkehrsträgern verzeichnete der Personenverkehr im Jahr 2021 gesamtmodal lediglich einen leichten Anstieg, so das BAG. Im Vergleich zum Jahr 2020 stieg das Personenverkehrs-Aufkommen um rund 0,7 Prozent, die Personenverkehrsleistung nahm um rund 1,6 Prozent zu. Auf mittelfristige Sicht wird mit einem weiteren Wachstum des Personenverkehrs in Deutschland gerechnet. Im Vergleich zum Jahr 2019 wird ein Anstieg des gesamtmodalen Personenverkehrsaufkommens bis zum Jahr 2025 in Höhe von rund 3,1 Prozent prognostiziert, für die Personenverkehrsleistung wird eine Zunahme von insgesamt rund 3,2 Prozent erwartet. Am Wachstum in den kommenden Jahren sollen zwar alle Verkehrsträger partizipieren, allerdings werden nach der Prognose im Jahr 2025 noch nicht alle Verkehrsträger ihre Niveaus aus dem Jahr 2019 erreicht haben, so der Bericht.
Neue Einflussfaktoren
Die Inhalte der Winterprognose 2021/2022 basieren auf dem Stand von Mitte März 2022. Das BAG merkt an, dass zu diesem Zeitpunkt die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland weder absehbar noch prognostizierbar waren und daher in der Prognose keine Berücksichtigung finden. Bezüglich der Folgen für den Rohölpreis, die Importe von Energierohstoffen und andere Einflussfaktoren auf die Verkehrsentwicklung wurden Annahmen gesetzt, die zwangsläufig hohen Unsicherheiten unterliegen.
Der Prognosebericht wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gemeinsam von der Intraplan Consult GmbH und dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG) erstellt und ist auf der Website des Bundesamtes (www.bag.bund.de) abrufbar. (jl/ste)
>> Lesen Sie hier: Fragen zur Mittelfristprognose (VRPlus-Zugang)