Stuttgart. Die grün-rote Landesregierung plant kein generelles Tempolimit auf den Autobahnen. Vorerst, denn grundsätzlich unterstützt Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) Initiativen auf Bundesebene, die eine flächendeckende Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen in Deutschland vorsehen, wie aus seiner Antwort auf eine Landtagsanfrage der FDP-Fraktion hervorgeht. Mit einem Tempolimit auf 120 können seiner Ansicht nach nicht nur die Emissionen verringert, sondern auch die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten gesenkt werden. Es führe zu einem harmonischeren Verkehrsfluss und zu einem entspannteren Fahren.
Auf den 2078 Kilometer langen Autobahnen in Baden-Württemberg bestehen nach Angaben des Ministers auf 726 Kilometern Tempolimits. 65 Prozent seien frei; auf 35 Prozent sind Geschwindigkeiten bis 120 Stundenkilometer erlaubt. Nach Untersuchungen werden auf den Autobahnen im Land mindestens 6,31 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Ihr Anteil an den CO2-Emissionen im Land beträgt damit etwa acht Prozent. „Mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf allen Autobahnabschnitten von 120 würden die CO2-Gesamtemissionen in Baden-Württemberg um circa 0,3 Prozent abnehmen", rechnete Hermann vor.
Von den 16.600 Unfällen auf Autobahnen im vergangenen Jahr (2009: 14.991) waren 3578 (3366) auf zu hohe Geschwindigkeit zurückzuführen; dabei verunglückten 3133 Menschen (3044); 35 wurden getötet (45), 468 schwer verletzt (448) und 2630 leicht verletzt (2551). (dpa)
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