Berlin. Könnten Deutschlands Hochschulabsolventen sich ihren ersten Arbeitgeber aussuchen, würden sie bei Audi oder BMW anfangen. Das geht aus einer Absolventenbefragung des Instituts Trendence hervor, dem „trendence Graduate Barometer“. Für die Studie wurden über 37.000 abschlussnahe Studierende zu ihren Karriereplänen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass Männer und Frauen bei der Wahl ihres ersten Jobs unterschiedliche Kriterien anlegen. Vor allem bei den Themen Familie, Arbeitszeit und Gehalt sind sie sich uneins.
Audi, seit Jahren Wunscharbeitgeber Nummer eins für deutsche Absolventen, verliert 2013 leicht an Beliebtheit. Gewinner im Kampf um den Nachwuchs sind vor allem BMW und Volkswagen. Beiden Automobilherstellern gelingt es, immer mehr Frauen von sich zu überzeugen.
Für die meisten Absolventen (rund 80 Prozent) bedeutet eine gute Work-Life Balance vor allem eins: flexible Arbeitszeiten. Uneinigkeit herrscht bei der Kinderbetreuung: Mehr als 50 Prozent der Frauen, aber weniger als 25 Prozent der Männer wünschen sich laut der Befragung Betreuungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz. „Männliche Berufseinsteiger sehen das Thema Familienarbeit immer noch weniger bei sich, während es für Frauen bereits beim Uni-Abschluss wichtig ist“, so trendence-Geschäftsführer Holger Koch.
Große Unterschiede bestehen laut einer Trendence-Pressemitteilung auch bei den Gehaltserwartungen. Holger Koch: „Schon beim Berufseinstieg treten Frauen mit niedrigeren Erwartungen an als ihre männlichen Kommilitonen.“ Eine Absolventin mit Wirtschaftsabschluss erwartet heute nur rund 800 Euro mehr als vor zehn Jahren, nämlich rund 41.000 Euro. Im selben Zeitraum stieg die durchschnittliche Gehaltserwartung ihrer männlichen Kommilitonen um 4.200 Euro auf fast 47.000 Euro. (ts)