Berlin. Lkw-Fahrer in Europa können über die Frachtbuchungs-App Uber Freight jetzt auch Laderampen bewerten. Sie können nach dem Be- und Entladen die jeweilige Anlage (Facility) per Smartphone mit einem bis fünf Sternen benoten und Kommentare hinterlassen, wie ein Sprecher des US-amerikanischen Frachtvermittlers mitteilte. Diese Daten werden dem Verlader in der Shipper Platform verfügbar gemacht und ebenso anderen Transportunternehmern, wenn sie eine Ladung in der App betrachten.
Als echte Entscheidungshilfe umstritten
In den USA bietet Uber Freight das so genannte Facility Rating schon seit Anfang 2019, wie die VerkehrsRundschau in ihrer Ausgabe VR8/2019 vom 22. Februar 2019 berichtete. Seinerzeit hatte Gunnar Gburek, Head of Business Affairs von Timocom, allerdings zu hohe Erwartungen in eine solche Lösung gedämpft: „Solche Bewertungs-Tools sind nur hilfreich, wenn sie klar Position beziehen, also zu 100 Prozent dafür oder dagegen sind.“ Eine wirkliche Entscheidungshilfe bei der Touren-Planung, könnten sie nie sein.
Gburek wörtlich: „Was kann ein Unternehmer damit anfangen, wenn 50 Prozent der Fahrer eine Rampe super beurteilen und die anderen 50 Prozent sich dagegen aussprechen? Selbst 70:30 helfen nicht weiter. Der Nutzen ist also begrenzt.“ Wichtigste Voraussetzung für eine vernünftige Rampenbewertung sei zudem, betonte er, dass klar definiert sei, was eine Rampe sei und welche Rampe konkret gemeint sei.
Hintergrund ist: Seit Juli 2019 ist Uber mit seiner On-Demand-Logistikplattform Uber Freight auch in Deutschland tätig. Die Uber Freight-App verbindet Transportunternehmen mit zu liefernden Frachtladungen und bietet ihnen laut Uber Vorabpreise, eine schnelle Bezahlung sowie die Möglichkeit, Ladungen auf Knopfdruck zu buchen. Verladern eröffne Uber Freight Zugang zu einem umfassenden Netzwerk von zuverlässigen Spediteuren sowie einen Echtzeit-Einblick in die Lieferkette. (eh)