Moskau. Die russische Frachtfluglinie Air-Bridge Cargo (ABC) hat personelle Veränderungen im Management bekannt gegeben. So wurde der bisherige Vertriebschef von ABC, Wolfgang Meier mit Wirkung 1. Mai zum neuen Leiter der gemeinsamen Aktivitäten des Luftfahrtkonzerns Volga-Dnepr Group bestellt. Diese besteht primär aus einer Chartergesellschaft (Volga-Dnepr Airlines), der Liniengesellschaft ABC sowie der Techniktochter Volga-Dnepr Technics.
Meiers zentrale Aufgabe wird es sein, übergreifende Produkte und Transportlösungen zu entwickeln und im Markt umzusetzen. Dieser als „Supermarkt-Konzept“ bezeichnete logistische Ansatz beinhaltet ein breites Angebot für Kunden, entsprechend den vorfindlichen Waren in einem Supermarkt. Zu seinem künftigen Aufgabenbereich gehört auch die Volga-Dnepr-Tochter Atran Airlines, die mit derzeit zwei Boeing 737-400-Frachtern unter anderem von Leipzig aus Flüge für DHL Express durchführt.
Zu seinem Nachfolger als Marketing- und Vertriebschef von ABC wurde zum 1. Mai Robert van de Weg bestellt. Dieser war bis vor kurzem Verkaufsleiter von Cargolux und verließ das Unternehmen wegen unterschiedlicher Strategievorstellungen in Hinblick auf die kommende Zusammenarbeit mit dem staatlichen chinesischen Investor Henan. Aus gleichem Anlass ging mit ihm auch Vorstand Peter van de Pas, der bei Cargolux für die Flugaktivitäten der Gesellschaft zuständig war. In gleicher Funktion wird van de Pas nun ab dem 1. April bei ABC tätig sein. Sowohl van de Pas als auch van de Weg werden ihren Sitz in Luxemburg haben.
Gefragt, ob AirBridge Cargo damit stärker auf das Großherzogtum als Standort setzt, sagte Meier wörtlich: „Ich würde dieser Annahme nicht widersprechen, wobei dies keinerlei Auswirkungen auf unsere Gateway-Strategie hat“.
Laut Meier wird die in Moskau beheimatete Frachtline in Kürze von Frankfurt aus Liniendienste in die USA aufnehmen. Die Verkehrsrechte dazu hatte ABC kürzlich erhalten, wobei im Gegenzug deutsche Frachtlinien zusätzliche Überflüge über Sibirien zugestanden wurden. „Wir werden die Transatlantikflüge ex Rhein-Main vorsichtig beginnen - zunächst erst einmal pro Woche“, so Meier. Welches Ziel in den USA angesteuert wird, verriet er nicht. Nach Information der VerkehrsRundschau dürfte dies der Flughafen O’Hare von Chicago sein. (hs)