Die Gewerkschaft Verdi hat für die rund 600 Piloten der Fracht-Airline Aerologic erstmalig Tarifverträge abgeschlossen. Die Beschäftigten des Joint Ventures von Lufthansa und Deutscher Post DHL erhalten nach Gewerkschaftsangaben neben Gehaltserhöhungen auch Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. Auch sei eine Vereinbarung zur Alterssicherung getroffen worden, so Verdi.
Als ein „wichtiges Zeichen für die Beschäftigten und „gutes Fundament für die Zukunft“ bezeichnete Verdi-Verhandlungsführer Holger Rößler das Ergebnis. Im Einzelnen habe man für First Officer Gehaltserhöhungen zwischen 13,8 und 24,6 Prozent erreichen können. Senior First Officer erhalten zwischen 11,6 und 20,7 Prozent mehr Geld, Kapitäne erhalten 8,5 Prozent mehr Vergütung. Außerdem gebe es eine zwanzigprozentige Schichtzulage für alle. Der Vergütungstarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31.Dezember 2023.
Im ebenfalls abgeschlossenen Manteltarifvertrag wurden Kriterien zur Dienstplanstabilität, eine Erhöhung der Urlaubstage auf bis zu 42 Kalendertage sowie Regelungen zur Erreichbarkeit der Piloten geregelt werden. Im Bereich der Alterssicherung wurde die Grundstruktur der betrieblichen Altersvorsorge geregelt. Diese Regelungen werden nun weiter ausgestaltet.
Bei dem Gemeinschaftsunternehmen von Deutscher Post DHL und Lufthansa kommt damit die konkurrierende Vereinigung Cockpit (VC) nicht zum Zug. Verdi hat nach eigenen Angaben auch Tarifverträge für Piloten der deutschen Easyjet-Basen sowie bei der DHL-Tochter European Air Transport in Leipzig. Bei der Lufthansa-Tochter Eurowings strebt sie wie die VC einen Tarifvertrag an. (tb)