Moskau: Nach der Aufnahme von Frachtflügen zwischen Moskau und Leipzig/Halle in der vergangenen Woche wird die russische Linie Air Bridge Cargo (ABC) auch in München regelmäßig landen. Der Erstflug ist für den 9. Mai vorgesehen, wobei ein Großfrachter Boeing 747-8F eingesetzt werden soll. Die Vermarktung erfolgt, wie im Falle der Leipzig-Verbindung, durch eigenes ABC-Vertriebspersonal. Am Münchner Flughafen ist die Gesellschaft inzwischen mit einem Büro vertreten, in dem zwei Mitarbeiter tätig sind. Beide Städte will ABC einmal pro Woche per Großfrachter anfliegen.
Neben der 747-8, die bis zu 135 Tonnen pro Start zuladen kann, wird die Gesellschaft wahlweise auch die 747-400F, die bis zu 120 Tonnen befördern kann, auf beiden Strecken einsetzen. „Das hängt jeweils von der Verfügbarkeit der Flugzeuge und der Kapazitätsnachfrage ab“, so Vertriebschef Wolfgang Meier zur VerkehrsRundschau. Die beiden neuen Flugziele „sind Beleg für unsere Strategie, dem europäischen Frachtmarkt vermehrt Punkt-zu-Punkt-Verkehre anzubieten“, so der Manager. Er verwies diesbezüglich unter anderem auf Malmö, Paris und Mailand, also Plätze, die ABC bereits direkt an das Moskauer Drehkreuz der Linie, den Flughafen Sheremetievo, angebunden hat. „Unsere Hub-Aktivitäten in Frankfurt und Amsterdam bleiben aber von den Punkt-Punkt-Flügen unberührt“, so Meier.
In Frankfurt landet die Linie gegenwärtig im Schnitt zweimal täglich per Großfrachter. Laut Meier soll die Verbindung Frankfurt-Chicago, auf der seine Linie seit kurzem die Fünfte Luftfreiheit genießt mit den entsprechenden liberalen Verkehrsrechten, schrittweise von derzeit einem Flug pro Woche auf drei Verbindungen aufgestockt werden. „Dieser Schritt wird demnächst erfolgen“, kündigte der Manager an. Der für die Entwicklung des Frachtverkehrs bei der Münchner Flughafengesellschaft zuständige Markus Heinelt begrüßte die von ABC angekündigten Flüge in die bayerische Landeshauptstadt. „Dies belegt eindeutig, dass es in der Region genügend Luftfracht gibt, um einen Großflieger zu füllen“. Er verwies darauf, dass es in Spediteurskreisen schon eine rege Nachfrage nach Beförderungskapazität durch ABC gibt. Speziell via Moskau nach Ostasien, wo die Gesellschaft wichtige Wirtschaftsmetropolen wie Shanghai, Hongkong oder Seoul anfliegt. (hs)