Wiesbaden. Im Jahr 2011 waren knapp 134.000 deutsche Studentinnen und Studenten an ausländischen Hochschulen eingeschrieben. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) waren dies 4,6 Prozent oder 5.900 Studierende mehr als 2010. In den letzten zehn Jahren zog es immer mehr deutsche Studierende ins Ausland: Während 2001 auf 1.000 deutsche Studierende an inländischen Hochschulen 32 deutsche Studierende an Hochschulen im Ausland kamen, war dieses Verhältnis 2011 mit 63 nahezu doppelt so hoch.
Die drei beliebtesten Zielländer im Jahr 2011 waren laut der Destatis-Pressemitteilung wie im Vorjahr Österreich, die Niederlande und das Vereinigte Königreich. In diesen drei Ländern studierten mehr als die Hälfte der im Ausland studierenden Deutschen. Den größten Anteil aller deutschen Studierenden hatte Österreich (22,9 %), gefolgt von den Niederlanden (18,7 %) und dem Vereinigten Königreich (11,2 %).
Die Verteilung der deutschen Studierenden im Ausland nach Fächergruppen unterscheidet sich in den Zielländern erheblich. So sind zum Beispiel in Australien knapp 58 Prozent aller deutschen Studierenden in der Fächergruppe „Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften“ immatrikuliert, während in Frankreich etwa 50 Prozent aller deutschen Studierenden in der Fächergruppe „Sprach- und Kulturwissenschaften, Sport“ studieren. In Ungarn dagegen sind 70 Prozent der deutschen Studierenden in „Humanmedizin“ eingeschrieben. Die Anteile blieben gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.
Die Zahlen über deutsche Studienanfänger/-innen im Ausland zeigen laut Destatis folgendes Bild: Im Jahr 2011 immatrikulierten sich beispielsweise 8.516 deutsche Erstsemester an Hochschulen in Österreich (+ 11 % gegenüber 2010). Im Jahr 2012 gab es 7.134 (- 5 %) deutsche Studienanfänger in den Niederlanden, in der Schweiz nahmen 4.649 (+ 2 %) junge Deutsche ein Studium auf.
Die deutschen Hochschulen sind ebenfalls attraktiv für ausländische Studierende. Im Wintersemester 2012/2013 waren an deutschen Hochschulen 205.000 ausländische Studierende eingeschrieben, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben hatten. Zehn Jahre zuvor (Wintersemester 2002/2003) waren es mit 163.000 ausländischen Studierenden noch deutlich weniger. (ts)